Seit Jahren beherrschen steigende Preise den steirischen Immobilienmarkt – der Nachfrage nach Wohnungen, Häusern und Baugründen hat das aber nicht geschadet. Auch 2019 wird die Suche nach leistbarem Wohnraum nicht leichter werden, prognostiziert das Makler-Netzwerk von Re/Max – das gilt zumindest für jene, die in den eigenen vier Wänden leben möchten.

Im Vergleich mit den anderen Bundesländern, wo 2019 ein eher moderater Preisanstieg erwartet wird, werde der Süden Österreichs preislich aufholen, sagt Re/Max. Im Klartext: Die Steiermark werde neben Kärnten die höchste Teuerungsrate bei Eigentum haben, im Mittel 4,9 Prozent. Schlecht für Käufer, vor allem von Grundstücken. Sie werden beim Preis im Schnitt um 6,5 Prozent zulegen, befeuert von einer Nachfrage, die um 6,4 Prozent nach oben geht, der aber ein um 0,8 Prozent kleineres Angebot gegenübersteht. Deutlich zulegen sollen auch die Preise für Einfamilienhäuser, im Schnitt um 4,1 Prozent, bei Wohnungen hängt es von der Lage ab. Die begehrte Top-Lage in der Innenstadt verteuert sich um 5,0 Prozent, die vier Wände am Stadtrand im Schnitt um 3,6 Prozent, eine Eigentumswohnung in einer Landgemeinde wird um vergleichsweise geringe 0,6 Prozent mehr kosten.

"Nachfrage ist größer als das Angebot"

Einer der Hauptgründe sei nach wie vor der Zuzug nach Graz, erklärt Re/Max-Experte Alois Marchel. „Die Nachfrage nach Immobilien ist größer als das Angebot, sowohl bei Wohnungen, Häusern als auch Grundstücken“ – obwohl die Landeshauptstadt über ein sehr gutes Angebot an Neubauwohnungen verfüge. Marchel rechnet mit einem weiteren Anstieg der Bauaktivitäten in den nächsten Jahren, auch im Speckgürtel (Gössendorf, Feldkirchen, Seiersberg, Raaba), wohin viele Jungfamilien wegen der Leistbarkeit ausweichen müssen.

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Für Wohneigentum tief in die Tasche greifen muss man aber nicht nur in Graz. So sei preislich Schladming mit Graz zu vergleichen, meint Makler Gerhard Zechmann. Die Neubautätigkeit im Tourismusort sei eher gering, die Preise für neue Objekte „übersteigen oft die Möglichkeiten der heimischen Bevölkerung“. Einfamilienhäuser im Ennstal sind ebenfalls gefragt, das Angebot ist aber eher gering. Geringer sei die Nachfrage in Randlagen.

3300 Mietwohnungen in Graz verfügbar

Positiver ist der Ausblick für Mieter. Denn die Mietpreise steigen viel weniger stark oder geben sogar nach, prognostiziert Re/Max. In Graz sind 3300 Mietwohnungen verfügbar, damit sei das Angebot größer als die Nachfrage. In Toplagen sollen frei zu vereinbarende Mieten um 2,2 Prozent nach oben klettern, am Stadtrand nur um 0,2 Prozent. In Landgemeinden dürfte es zu einem um 1,1 Prozent rückläufigen Preisniveau kommen.

Die Experten geben zu bedenken, dass es für Anleger, die eine Wohnung kaufen, um sie zu vermieten, immer schwieriger wird, Rendite zu erzielen.