"Der Hönel spinnt“ – bis heute ist dieser Satz über den Grazer Forscher und Chemiker Herbert Hönel sehr präsent. Bereits in den 1930er-Jahren arbeitete er an einem Verfahren, Kunstharze ohne gesundheitsschädliche Lösungsmittel herzustellen. In der Branche wurde das belächelt. Und einem Kollegen aus Frankreich entfuhr gar eingangs erwähnter Satz. Mit einer Spinnerei hatten Hönels Ansätze freilich nichts zu tun. Im Dezember 1948, also vor genau 70 Jahren, war er Mitgründer des Unternehmens „Vianova“, sprich „der neue Weg“. Es wurden wasserverdünnbare Lackbindemittel hergestellt, die nach dem Trocknen eine wasserresistente und korrosionsfeste Beschichtung ergeben.

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Heute firmiert „Vianova“ unter „Allnex Austria“ und beschäftigt in Graz und Werndorf insgesamt 400 Mitarbeiter, davon allein 100 im Bereich der Forschung und Entwicklung. Und die einst begründete und stets weiterentwickelte Technologie sorgt zum Jubiläum für einen neuen Rekord: Noch nie wurde so viel an wasserlöslichen Kunstharzen in Werndorf produziert und verkauft wie aktuell.

Geschäftsführer Götz Pelikan
Geschäftsführer Götz Pelikan © (c) Michael Schaffer-Warga

„87 Prozent mit ständig wachsenden Absatzzahlen sind eine schöne Bestätigung für den umweltfreundlichen neuen Weg“, betont Geschäftsführer Götz Pelikan, der von einem „Meilenstein“ spricht. „Technisch sind wir sogar so weit, dass wir beispielsweise 100 Prozent aller Kunstharze für die Lackproduktion für die Beschichtung eines Automobils wasserlöslich machen können, die dafür notwendigen Langzeittests laufen bereits, da ist noch viel Potenzial für die von uns entwickelte steirische Technologie drinnen.“

Diese wasserlöslichen Kunstharze werden weltweit für Autolacke und Industrieanwendungen ebenso eingesetzt wie für Gebäude- und Holzanstriche. Allnex gilt als weltweit führender Hersteller von industriellen Beschichtungsharzen und zählt an 33 Produktionsstätten sowie 23 Forschungs- und Technologiezentren insgesamt
4000 Mitarbeiter.

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