An Tagen, an denen Hitzerekorde purzeln, sind Kühlsysteme besonders gefragt. Besonders viel Know-how bringt hier das Grazer Unternehmen Solid ein, das auf Anlagen für solare Kühlung spezialisiert ist. Der Clou: Dabei wird die Energie der Sonne zum Antrieb der Kühlsysteme genutzt. Die Steirer sind damit international einer der wichtigsten Anbieter, wie der aktuelle „Solar Heat Worldwide“-Report eindrucksvoll dokumentiert.

Demnach kommen sieben der 13 weltweit größten Anlagen zur solaren Kühlung, die in den vergangenen zehn Jahren installiert worden sind, von Solid. Die drei größten Anlagen, die allesamt von den Grazer Spezialisten entwickelt, geplant und installiert wurden, befinden sich in Singapur, wo eine Ikea-Filiale ausgestattet wurde, in Nicaragua (Hospital Militar Escuela in Managua) und in den USA (Arizona Desert Mountain High School).

Hohe Exportquote

Solid ist nur ein Beispiel für weltweit gefragte Umwelttechnologien aus der Steiermark. Das lässt sich auch aus der jährlichen Branchenerhebung des steirischen Greentech-Clusters ablesen. Laut diesem Konjunkturbarometer liegt die Exportquote der steirischen Unternehmen in diesem Bereich bei fast 90 Prozent. Das Cluster-Team um Geschäftsführer Bernhard Puttinger hat auch errechnen lassen, welchen weltweiten Einfluss steirische Umwelttechnologien haben: „Die hier produzierten Technologien haben auch im globalen Maßstab eine große Wirkung: 550 Millionen Tonnen CO2 haben steirische Lösungen 2017 weltweit eingespart. Das sind 40 Mal mehr, als die Region emittiert, bzw. so viel, wie Kanada ausstößt.“

Und: „Im Jahr 2017 haben Biomasse- und Solaranlagen aus diesem Technologie-Hotspot weltweit 100 Terawattstunden grüner Wärme und Kälte erzeugt. Das entspricht in etwa dem gesamten Fernwärmebedarf Deutschlands.“ Zudem wurden 2017 rund 960 Millionen Liter Biotreibstoff in steirischen Anlagen erzeugt.

Zukunftsmarkt Asien

Auch bei Recyclingtechnologien nimmt die Steiermark eine wichtige Rolle ein, zeigt die Erhebung: Demnach wurden im Vorjahr 26 Millionen Tonnen Glas weltweit mit steirischen Sortieranlagen sortiert und aufbereitet. Außerhalb der EU sind die wichtigsten Auslandsmärkte für steirische Umwelttechnik die USA und China. Als wichtigster Kontinent für (zukünftige) Exporte wird ganz klar Asien gesehen (von 38 Prozent der Unternehmer), gefolgt von Südamerika mit 17 Prozent.

2017 haben die steirischen Unternehmen in der Umwelttechnik 22.261 Mitarbeiter (plus 2,6 Prozent im Vergleich zu 2016) beschäftigt und in diesem Bereich 4,876 Milliarden Euro (plus 1,53 Prozent) umgesetzt. Die Erhebung zeigt auch heuer: In der Umwelttechnik spielt Forschung und Entwicklung (F&E) eine Schlüsselrolle. Die reinen Ausgaben im F&E-Bereich legten innerhalb eines Jahres um acht Prozent auf 418 Millionen Euro zu. Auch diesmal zeigt sich übrigens, dass sich diese Ausgaben bezahlt machen. So konnten jene Unternehmen, deren F&E-Aufwendungen über dem Schnitt liegen, ihre Umwelttechnik-Umsätze um fast zehn Prozent auf 760 Millionen Euro steigern – heuer wird von diesen besonders forschungsstarken Firmen sogar mit einem Umsatzplus von fast 18 Prozent gerechnet.