Die Merkur-Versicherung konnte 2017 einen Vorsteuergewinn (EGT) von 15 Millionen Euro verbuchen - nach 14,1 Millionen Euro im Jahr davor wurde abermals ein Rekordergebnis verbucht. Die Zahl der versicherten Risken kratzt mit 990.414 an der Millionenmarke, die Summe der abgegrenzten Prämien erhöhte sich um 5,1 Prozent auf 470 Millionen Euro.

Grundlage für diese Zahlen waren allen voran die Krankenversicherungen, hier stiegen die Prämien um sieben Prozent auf 372,3 Millionen Euro. Generaldirektor Gerald Kogler verweist darauf, dass das Wachstum damit fast doppelt so hoch ausgefallen ist wie jenes im Gesamtmarkt (3,7 Prozent). Die starke Positionierung als Kranken- und Vorsorgeversicherung, u. a. über die eigene Schiene „Merkur Lifestyle“, gehe auf. Zulegen konnte die Merkur beim Prämienvolumen der Sachversicherung (plus 1,1 Prozent). Einen Rückgang von 0,9 Prozent gab es im Segment Unfall.

Politische Lösung bei Pflegeversicherung gefordert

Als „heikel“ bezeichnet Kogler die Situation im Bereich der Lebensversicherungen. Durch das Niedrigzinsumfeld erodiert dieser Markt seit nunmehr vier Jahren. Bei der Merkur ging das Prämienvolumen um 3,4 Prozent auf 48 Millionen Euro zurück. „Im Gesamtmarkt lag das Minus sogar bei 5,1 Prozent. Das ist ein Hammer und aus volkswirtschaftlicher Sicht beunruhigend“, so Kogler. Nachvollziehen könne er das teils „katastrophale Image“ der Lebensversicherungen nicht. „Niemand verliert damit Geld, es gibt den Garantiezins, dazu die Gewinnbeteiligung und strenge Regularien. Aus meiner Sicht ist die klassische Lebensversicherung trotz der Zinssituation noch immer das am besten geeignete Vorsorgemodell“, so Kogler.

Auch die Situation bei der Pflegeversicherung sei problematisch, „egal ob Pflichtversicherung oder Versicherungspflicht, es muss einfach gehandelt werden, es braucht eine politische Lösung“.

In den Auslandsmärkten ergab sich 2017 ein gemischtes Bild. Insgesamt konnte das Prämienvolumen in Südosteuropa (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien) mit 103,1 Millionen Euro relativ stabil gehalten werden (2016: 104,9 Millionen Euro). Zuwächsen in Kroatien und Bosnien standen Rückgänge in Slowenien und Serbien gegenüber, in Serbien erfolge derzeit auch eine „organisatorische Neuaufstellung“. Eine wachsende Rolle - etwa im Bereich Krankenversicherungen - soll künftig Tschechien einnehmen, wo heuer eine Zweigniederlassung gegründet werden soll.