Die insolvente Wienwert-Holding, die 99,99 Prozent an der Wienwert AG hält, steht nun endgültig vor dem Aus. Der Sanierungsplan sei heute, Mittwoch, zurückgezogen worden, teilte der Vorstand in einer Aussendung mit. Das Insolvenzverfahren werde automatisch in ein Konkursverfahren umgewandelt.

Die WW Holding AG werde vollständig abgewickelt und die Tochtergesellschaft Wienwert AG "im Rahmen eines Bieterprozesses in Abstimmung mit dem Kooperationspartner verkauft", teilte Abel am Mittwoch mit.

Bei anderen Töchtern der Wienwert-Holding wird "sofern Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt" ebenfalls Insolvenz angemeldet. "In den übrigen Tochtergesellschaften der Schuldnerin wird Mag. Norbert Abel die Geschäftsführung übernehmen und Stefan Gruze aus der Geschäftsführung ausscheiden", heißt es in der Aussendung weiters. Ein Team von fünf Juristen soll unter Beiziehung von Sachverständigen die Bilanzen überprüfen.

900 Anleihegläubiger betroffen

Diesen Freitag findet laut KSV am Handelsgericht Wien die erste Gläubigerversammlung statt. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist für den 24. April geplant.

Die WW Holding AG hatte vor rund zwei Wochen Insolvenz angemeldet und ursprünglich ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung angestrebt. Die Tochtergesellschaft Wienwert AG sollte verkauft werden.

Die Gesamtverbindlichkeiten betragen - einschließlich besicherter Gläubigerforderungen - über 55 Millionen Euro, davon entfallen 35 Millionen Euro auf rund 900 Anleihegläubiger. Diesen Anlegern droht im schlimmsten Fall ein Totalausfall. Das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung hätte zumindest eine Quote von 20 Prozent bringen sollen.