Die hohe Inflation macht sich beim Einkaufsverhalten der Menschen bemerkbar. Fast ein Drittel plant, sich beim Einkaufen einzuschränken. 75 Prozent wollen beim Einkauf mehr auf Aktionen achten, 60 Prozent auf billigere Alternativen umsteigen. 43 Prozent werden mehr im Internet nach günstigeren Produkten recherchieren und 20 Prozent mehr online bestellen. Das zeigt eine Onlinebefragung der Universität Linz unter 1100 Personen in Österreich.

Die Preissensibilität steigt mit dem Alter und der Haushaltsgröße. Je älter die Konsumentinnen oder Konsumenten sind, desto häufiger werden Preissteigerungen im Einzelhandel wahrgenommen, so die Experten des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Uni am Montag. Mit zunehmender Haushaltsgröße steigt die Preissensibilität.

Besonders häufig merken Konsumenten Preiserhöhungen im Lebensmitteleinzelhandel (92 Prozent), bei Drogeriewaren (49 Prozent) sowie Produkten aus dem Bereich Bau- und Heimwerkerbedarf (36 Prozent). Obwohl die Preise im Durchschnitt bei Mode in den ersten drei Monaten 2022 nur moderat angestiegen sind, werden bereits von einem Fünftel der Konsumenten Preiserhöhungen bei Bekleidung wahrgenommen. Hingegen kommen Preisanstiege bei Spielwaren, Sportartikeln, Büchern und Schreibwaren "erst" bei jeweils zwölf Prozent der Befragten an.

In Österreich dürfte die Inflationsrate im April laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 7,2 Prozent weitergeklettert sein – den höchsten Wert seit Herbst 1981. "Viele müssen billigere Produkte kaufen, weil es mit ihrem Haushaltsbudget eng ist. Die Menschen müssen sich das Leben leisten können. Daher muss die Politik alles tun, dass Lebensmittel leistbar bleiben", fordert AK-Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Die AK hat im März und April die Preise für günstige Drogeriewaren, Lebens- und Reinigungsmittel sowie Markenwaren erhoben und mit dem Vorjahr verglichen. Einzelne Produkte seien um rund 65 Prozent teuerer geworden. Ein Kilogramm preiswertestes griffiges Weizenmehl kostete in Supermärkten und bei Diskontern im Juni 2021 durchschnittlich 0,41 Euro, im März 2022 im Schnitt 0,67 Euro. Bei Reis machte der Preisunterschied 40 Prozent aus, bei Duschgel 63 Prozent.