Mit seinem Mix aus Seen und Bergen ist Kärnten eine beliebte Camping-Destination. "Kärnten macht um die 40 Prozent aller Campingübernachtungen in Österreich aus", weiß Kärnten Werbung Geschäftsführer Christian Kresse. Laut Kresse läuft die aktuelle Sommersaison gut, allerdings dürfe man sie keineswegs mit der Saison 2019 vergleichen: "Es geht uns auch in diesem Jahr vorrangig darum, gut über das Jahr 2021 zu kommen". Dabei spielen auch Sicherheitskonzepte, wie die 3G-Regel, eine wesentliche Rolle. Kresse lobt: "Die Betriebe leisten da sehr gute Arbeit."

Positive Entwicklungen

Auch österreichweit ist der Camping-Boom auch heuer wieder zu spüren. Die Zahlen für den Campingtourismus fielen im Juni deutlich positiver aus, als noch im Juni des Vorjahres, was aber auch mit den strengeren Reisebeschränkungen im Juni 2020 zu tun hat. Dennoch sieht Tomas Mehlbauer, Präsident der Österreichischen Camping Clubs (ÖCC) darin auch heuer wieder einen Trend für den Urlaub mit Zelt und Wohnwagen: "Die aktuelle Statistik zeigt, dass naturnaher Urlaub mit viel Aufenthalt im Freien heuer beliebt ist und immer mehr Reisende die Vorteile der Urlaubsform erkennen". So konnte im Vergleich zum Juni des Vorjahres bei den Ankünften auf Campingplätzen ein Plus von 20 Prozent verzeichnet werden. 

"Im Juli noch etwas schleppend"

Barbara Ertl, Sprecherin der Kärntner Campingplatzbetreiber,  spricht auch heuer von "vielen Stornierungen und kurzfristigen Buchungen".
Barbara Ertl, Sprecherin der Kärntner Campingplatzbetreiber, spricht auch heuer von "vielen Stornierungen und kurzfristigen Buchungen". © kk

Auch in Kärnten gibt es bereits jetzt erste positive Anzeichen für eine erfolgreiche Saison: "Seit ungefähr letzter Woche merken wir einen markanten Anstieg bei den Urlaubsanfragen", beschreibt Kresse die aktuelle Situation. Dies kann auch Barbara Ertl, Sprecherin der Kärntner Campingplatzbetreiber, bestätigen: "Im Juli ging es noch etwas schleppend voran, aber mittlerweile ist die Auslastung sehr gut." Von den 110 Kärntner Campingplätzen sind vor allem jene in See-Nähe gut gebucht. Ihre eigene Campinganlage, das Seecamping Berghof am Ossiacher See, schätzen dabei vor allem die deutschen Gäste: "In der Zeit von Mai bis jetzt kamen bei uns 65 Prozent der Gäste aus Deutschland", erzählt Ertl. Auch die österreichweiten Zahlen zeigen: die ausländischen Touristen kehren zurück. Im heurigen Juni gab es bei ihnen um 48 Prozent mehr Ankünfte als noch im letzten Jahr. Trotzdem erfreuen sich auch die heimischen Gäste eines Urlaubes voller "Natur, Freiheit und Flexibilität". Diese machen auf Ertls Campingplatz rund 22 Prozent der Buchungen aus.  

Stornierungen und kurzfristige Buchungen

Trotzdem muss Ertl den Blick auf die aktuelle Situation etwas trüben: "Wir verzeichnen auch heuer wieder sehr viele Stornierungen. Zwar werden diese durch die kurzfristigen Buchungenwieder ausgeglichen, die Situation zeigt jedoch, dass bei den Gästen immer noch große Unsicherheit herrscht". Dennoch kann der Campingtourismus auf diese Unsicherheit mit Abstand am besten reagieren. "Die Gäste müssen nicht groß vorab buchen, das ist in der jetzigen Situation natürlich ideal", erklärt Kresse den aktuellen Boom.

Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung, möchte die "aktuell positive Stimmung in den Herbst mitnehmen"
Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung, möchte die "aktuell positive Stimmung in den Herbst mitnehmen" © Helmuth Weichselbraun

Herbstcamping im Fokus

Das große Ziel für den Herbst sei es laut Christian Kresse "die aktuell positive Stimmung mitzunehmen". Mit Blick auf den Herbst versucht man im Kärntner Tourismus den Fokus auch auf das Herbstcamping zu legen: "Wir hoffen natürlich auf Entwicklungen, die auch noch im Herbst einen Campingurlaub in Kärnten ermöglichen." Wie überall sei man in der Tourismusbranche dabei vor allem auf die Entwicklungen der Covid-Rahmenbedingungen sowohl im Inland als auch im Ausland angewiesen. Auch Ertl sieht im Herbstcamping ein großes Potenzial für Kärnten, mit Aktivurlaubern werde nämlich eine andere Zielgruppe als im Sommer angesprochen. Trotzdem bleibt sie hinblickend auf den kommenden Herbst noch kritisch: "Auch Infrastrukturbetriebe werden geöffnet bleiben müssen, damit ein erfolgreiches Herbstcamping möglich sein wird."