Die Betreibergesellschaft des deutschen Hauptstadtflughafens BER, die FBB, teilte am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mit, dass der Finanzplan für die nächsten Jahre vorsehe, dass weitere 1,9 Milliarden Euro vom Staat nötig seien. Schwarze Zahlen dürfte es wegen des Einbruchs im Flugverkehr aufgrund der Corona-Krise erst 2026 geben.

Die Eigentümer Berlin, Brandenburg und der Bund müssen den Airport bereits 2020 und 2021 wegen der Pandemie und dem Passagierrückgang mit weiteren Mitteln unterstützen. FBB-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte, der Aufsichtsrat habe einmütig an die Gesellschafter appelliert, die Vorschläge der Geschäftsführung zu unterstützen.

Mit 4,5 Milliarden Euro verschuldet

Die FBB ist mit 4,5 Milliarden Euro verschuldet. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern belaufen sich auf 1,1 Milliarden Euro. Hier soll es eine Teilentschuldung geben. Zudem sollen die Eigner rund 800 Millionen Euro als Liquiditätshilfe bis 2025 aufbringen. "Das Konzept basiert außerdem auf der Annahme, dass die Corona-Hilfen für die Jahre 2020 und 2021 analog zu der Unterstützung anderer stark betroffener Branchen vollständig in Zuschüsse umgewandelt werden."

Der BER wurde nach jahrelangen Verzögerungen wegen Problemen am Bau Ende Oktober 2020 eröffnet. Die Kosten stiegen von rund 2,7 Milliarden Euro auf knapp sechs Milliarden Euro. Wegen der Corona-Pandemie wird der Airport nun noch mehrere Jahre Verluste machen. Der 64-jährige FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup hat noch einen Vertrag bis März 2022, will aber im September 2021 vorzeitig aufhören. Der Aufsichtsrat habe dem einvernehmlich zugestimmt, sagte Bretschneider.