Ein Konsortium rund um den steirischen Mobilitätscluster ACstyria sowie den Humantechnologie-Cluster (HTS) hat einen Mund-Nasen-Schutz für Reisende entwickelt. Dieser sei auf die Erfordernisse in Flugzeugen und der Bahn zugeschnitten, wurde am Freitag mitgeteilt. Die "Flight-Mask" soll hohen Tragekomfort haben. In einer ersten Phase sollen bis zu 100.000 Stück pro Jahr produziert werden.

Laut den beiden Clustern planen ÖBB und Flughafen Graz den Pilot-Einsatz der Maske, die etwa 50 Euro pro Stück kostet, aber im Vergleich zu Einwegmasken ein hohes Einsparpotenzial haben soll. Die Maske soll bis zu sechs Monate verwendbar sein, bei entsprechender Desinfektion und Reinigung. HTS-Geschäftsführer Johann Harer und ACstyria-Geschäftsführerin Christa Zengerer sagten dazu, dass die "beengte Raumsituation - vor allem in Flugzeugen und in der Bahn - die Betreiber auch vor wirtschaftliche Herausforderungen stellt." Die "Flight Mask" habe einen modularen Aufbau und die Erweiterbarkeit erfolge je nach Kundenbedürfnis.

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Zentrale Elemente sind ein großes Sichtfenster - für mehr Transparenz insbesondere am Flughafen - sowie erhöhter Tragekomfort durch thermisch verformbare und Haut-verträgliche Abdichtungen. Auch ein Verrutschen der Maske während des Sprechens durch Mund- und Kinnbewegungen soll dadurch verhindert werden. Optional kann die steirische Entwicklung etwa mit einem Hightech-Ventilator zum Be- und Entlüften des Masken-Innenraums ausgestattet werden - insbesondere auf Langstreckenverbindungen ein Vorteil.

HTS-Geschäftsführer Johann Harer und ACstyria-Geschäftsführerin Christa Zengerer
HTS-Geschäftsführer Johann Harer und ACstyria-Geschäftsführerin Christa Zengerer © Andrea Dettenweitz

In kürze Serienreife

Thomas Saier, Geschäftsführer des zehnköpfigen Lebringer Design-Studios Edera Safety, das für die Entwicklung der neuen Generation des Mund-Nasen-Schutzes verantwortlich zeichnet, betont: „Im Fertigungsprozess wird ein modularer Aufbau verfolgt, welcher Investitionen für die Produktion durch Spritzgussformen zeitnahe amortisiert. International begeben wir uns mit diesem Konzept in eine absolute Vorreiterrolle.“ Auch in der öffentlichen Fortbewegung die hohen Sicherheitsstandards – bei gleichzeitigem Tragekomfort – einzuhalten, ist für den dauerhaften Erfolg entscheidend.

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Bereits in Kürze soll das Produkt Serienreife erreichen: Ein entsprechender Prototyp wird mit Hilfe der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFG entwickelt und die FH JOANNEUM steuert eine Forschungsarbeit zu weiteren Potenzialen bei. Die erste Kleinserie wird aktuell entwickelt, ehe Edera Safety plant, pro Jahr bis zu 100.000 Stück der neuen Maskengeneration fertigen zu lassen: Auch ein Einsatz im Service – etwa in der Gastronomie – sowie in Bank- und Postfilialen sei dann angedacht, erklärt das Konsortium.

Bis zu sechs Monate und darüber hinaus soll die wiederverwendbare „Flight Mask“ mit einfacher Desinfektion und Reinigung haltbar sein – und mit der Expertise der steirischen Wiederaufbereitungsspezialisten Christof Industries und TDK auch mehrere Tonnen an Müll durch Einweg-Masken verhindern.

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