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Die wirtschaftliche Lage am Mittwoch, 22.4.

21:45 Uhr: Italien denkt an Lockerung des Reiseverbots

Die italienische Regierung will nach Ende des Lockdowns am 3. Mai das seit dem 11. März geltende Reiseverbot teilweise lockern. So werden die Italiener künftig zwar ihre Wohngemeinde verlassen dürfen, aber nicht ihre Region, geht aus Medienberichten am Mittwochabend hervor. Ab Mitte Mai sollte der Detailhandel wieder öffnen, danach Restaurants und Lokale. Die Maßnahmen, die Premier Giuseppe Conte vorstellen wird, werden jedoch von der weiteren Entwicklung der Epidemiekurve abhängen. Conte führt intensive Beratungen in Hinblick auf die "Phase 2" mit einer Lockerung der Ausgangssperre und des Produktionsstopps. Die neuen Vorschriften sollen spätestens bis Samstag vorgestellt werden, hieß es in Rom.

21:05 Uhr: Boeing vor massivem Stellenabbau

Der US-Flugzeugbauer Boeing will angesichts der Coronavirus-Pandemie zehn Prozent seiner Stellen in der Passagierflugzeugsparte streichen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus informierten Kreisen. Boeing steckte schon vor der Pandemie wegen der Probleme bei seinem Modell 737 MAX in einer schweren Krise.

20:14 Uhr: Frauenthal verhandelt um staatliche Kreditgarantien

Der börsennotierte Sanitärgroßhändler und Autozulieferer Frauenthal rechnet mit massiven Folgen der Coronakrise. Das Unternehmen ist gerade in Verhandlungen um staatlich garantierte Kredite in Österreich und Deutschland. Das schreibt der Vorstand im Jahresfinanzbericht für 2019, der am Mittwochabend veröffentlicht wurde. Ob und in welchem Ausmaß die Aktionäre eine Ausschüttung für das abgelaufene Jahr sehen, ist offen: Der Vorschlag für Gewinnverwendung und Dividendenauszahlung für das Geschäftsjahr 2019 werde in Abhängigkeit von Dauer und Auswirkungen der Covid-19-Krise aktuell noch evaluiert, heißt es dazu im Geschäftsbericht.

19:10 Uhr: Delta Air Lines schreibt Riesenverlust

Die Corona-Krise hat der US-Fluggesellschaft Delta Air Lines den ersten Quartalsverlust in fünf Jahren eingebrockt. In den drei Monaten bis Ende März fiel ein Minus von 534 Mio. Dollar (493 Mio. Euro) an, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte Delta noch 730 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Die Erlöse gingen um 18 Prozent auf 8,6 Mrd. Dollar zurück.

18:35 Uhr: Ölpreise erholen sich nach Talfahrt wieder etwas

Auf dem Ölmarkt geht es weiterhin turbulent zu. Nachdem seit Montag vor allem US-Rohöl unter Druck standen, erwischte es zur Wochenmitte auch die europäische Sorte Brent. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) fiel am Mittwoch zunächst bis auf 15,98 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 1999. Auch für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ging es zuerst weiter bergab. Am Nachmittag erholten sich die Notierungen dann aber sichtlich. Ausschlaggebend für die dann steigenden Ölpreise war eine Drohung von US-Präsident Donald Trump in Richtung Iran. Trump twitterte, er habe die US-Marine angewiesen, iranische Schiffe zu zerstören, falls diese sich amerikanischen Schiffen in den Weg stellen sollten. Hintergrund war ein Zwischenfall auf offener See. Am Ölmarkt stiegen nach Trumps Drohung die Risikoprämien an. Das Verhältnis zwischen den USA und dem ölreichen Iran ist stark belastet. Zuletzt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 20,45 Dollar. Das waren 95 Cent mehr als am Vortag. Die US-Sorte WTI wurde je Barrel zu 14,33 Dollar gehandelt. Sie kostete damit 1,18 Dollar mehr als am Dienstag. Am Montag war der Preis eines mittlerweile ausgelaufenen Terminkontrakts auf US-Öl unter die Nulllinie gefallen. Es war das erste Mal überhaupt, dass so etwas passiert ist.

17:52 Uhr: ATX gewinnt 2,24 Prozent

Die Wiener Börse hat nach einem verlustreichen Vortag am Mittwoch mit klaren Gewinnen geschlossen. Der ATX stieg um 2,24 Prozent auf 2.039,23 Einheiten. Europaweit haben die Börsen nach einem verhagelten Wochenanfang eine Erholungsrally eingeleitet. Am Montag und Dienstag hatte ein Preisverfall bei Öl die Märkte merklich unter Druck gesetzt; mit den heutigen, sehr deutlichen Aufschlägen bei der Nordseesorte Brent, dürfte der Druck jedoch abgelassen haben. So gingen mit klaren Gewinnen die am Vortag gebeutelten und schwergewichteten Aktien der OMV (plus 6,1 Prozent) aus dem Handel. Auch die ebenfalls schwergewichteten Wertpapiere der Erste Group verteuerten sich um 5,2 Prozent.

17:42 Uhr: Staaten stützen Air France-KLM mit 10 Milliarden Euro

Frankreich und die Niederlande wollen die Airline-Gruppe Air France-KLM Insidern zufolge mit insgesamt 10 Milliarden Euro Finanzhilfe durch die Coronakrise bringen. Ein Großteil davon seien staatlich garantierte Kredite. Der französische Staat werde nunmehr für 90 Prozent statt der zunächst angebotenen 70 Prozent des Bankkredites bürgen. Das sagten zwei mit den Beratungen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Über die höhere Garantie hatte als erstes die Zeitung "La Tribune" berichtet. Sprecher der Airlines und des Finanzministeriums in Paris wollten sich dazu nicht äußern.

17.25 Uhr: Weitere Erleichterungen für Härtefallfonds

Seit Anfang der Woche läuft die Antragsfrist für Zuschüsse aus der zweiten Tranche des Corona-Härtefallfonds für Kleinstunternehmer. Mit dem Geld - bis zu 6000 Euro auf drei Monate - sollen Einkommensverluste abgefangen werden. Der Kreis der Anspruchsberechtigten könnte nun nochmals erweitert, das System weniger kompliziert werden. Verhandlungen sind angelaufen.

16:40 Uhr: Agrana will Dividende um 20 Prozent kürzen

Der Vorstand des börsennotierten Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana will die Dividende um rund 20 Prozent kürzen. Man werde der Hauptversammlung am 3. Juli eine Dividende in Höhe von 0,77 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019/20 vorschlagen, teilte das Agrana-Management am Mittwochnachmittag mit. Für 2018/19 lag die Gewinnausschüttung bei 1,00 Euro je Aktie. Agrana ist bei Endkunden in Österreich vor allem mit seiner Marke "Wiener Zucker" bekannt.

16:35 Uhr: Millionenstrafe gegen US-Hedgefonds

Die französische Börsenaufsichtsbehörde (AMF) hat eine Geldstrafe von 20 Millionen Euro gegen den US-Hedgefonds Elliott Management verhängt. Die AMF wirft dem Investment-Unternehmen "Ungenauigkeiten" bei dem Versuch vor, ein Übernahmeangebot für ein französisches Logistikunternehmen zu verhindern. Elliott, der von US-Investor Paul Singer geleitet wird, soll außerdem versucht haben, die Untersuchung des Vorgangs durch die AMF zu behindern, heißt es weiters.

15:55 Uhr: Heineken streicht Zwischendividende

Der zweitgrößte Brauriese der Welt, Heineken, hat wegen der Coronakrise seine Geschäftsprognosen für das Jahr 2020 zurückgezogen. Es wird heuer im Sommer auch keine Zwischendividende geben, teilte der Konzern in Amsterdam im Quartalsbericht mit. An der im Mai fälligen Dividende für 2019 hält man fest. In Österreich gehört die Brau Union den Niederländern. Wie zahlreiche andere Unternehmen sind auch etliche österreichische Brauunternehmen zur Zeit in "Corona-Kurzarbeit" unterwegs. Bei der Brau Union gibt es für mehr als zwei Drittel der Belegschaft Kurzarbeit, sagte eine Sprecherin

15:40 Uhr: Renault fährt Produktion langsam wieder hoch

Renault fährt nach mehr als einem Monat Pause wegen der Coronakrise die Produktion in Frankreich wieder hoch. Dies solle stufenweise erfolgen, sagte der Personalchef des französischen Autobauers, Tristan Lormeau, am Mittwoch. Demnach soll zunächst nur eine begrenzte Anzahl an Beschäftigten die Arbeit wieder aufnehmen. Die Zahl der wieder eingesetzten Arbeiter werde dann nach und nach erhöht.

15:30 Uhr: Historischer Einbruch für deutsche Flughäfen

Der fast brachliegende Flugverkehr drückt die deutschen Airports tief in die Krise. "Im Passagierverkehr liegt der Rückgang bei 98 Prozent", sagte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel vom Branchenverband ADV in einem am Mittwoch veröffentlichten Reuters-Interview und sprach von einem "historischen Einbruch". Trotz fehlender Einnahmen hätten die Flughäfen hohe Kosten, um die Betriebsbereitschaft zu erhalten. "Pro Woche fällt bei den Flughäfen ein größerer zweistelliger Millionenbetrag an." Dies betreffe etwa die Sicherheit und die Besetzung des Towers. "Wir sind in Gesprächen mit der Bundesregierung und hoffen, dass uns diese Vorhaltekosten ersetzt werden."

14:50 Uhr: Mehr Geld und Urlaub für deutsche Pflegekräfte

Die Beschäftigten in der Pflege in Deutschland bekommen künftig mehr Geld und Urlaub. Das Bundeskabinett in Berlin billigte am Mittwoch eine Verordnung, mit der die Empfehlungen der Pflegekommission vom Jänner verbindlich werden. Bei qualifizierten Pflegehilfskräften steigt der Mindestlohn in Ost und West damit bis September auf 12,50 Euro und bis April 2022 auf 13,20 Euro. Für Pflegefachkräfte soll zum 1. Juli diesen Jahres ein einheitlicher Mindestlohn von 15 Euro gelten, ab April 2022 soll er 15,40 Euro betragen. Neben dem gesetzlichen Urlaubsanspruch sollen Pflegebeschäftigte zudem zusätzlichen Urlaub bekommen - fünf Tage in diesem Jahr und sechs Tage ab kommendem Jahr.

14:45 Uhr: Rotes Kreuz lässt Mitarbeiter in Kurzarbeit

Aufregung gibt es über die Beschäftigungspolitik des Roten Kreuzes. Das Unternehmen hat knapp 500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, beschäftige aber zugleich den Großteil jener rund 3500 jungen Männer, deren Zivildienst verlängert wurde bzw. die sich freiwillig zum außerordentlichen Zivildienst gemeldet haben, schreibt der "Kurier". In der Zentrale in Wien erklärt man gegenüber der Zeitung die Kurzarbeit damit, dass Tätigkeitsbereiche wie Erste-Hilfe-Kurse, Seniorentreffs oder Aktivitäten mit dem Jugend-Rotkreuz ausfallen. Man habe aber ohnehin versucht, Mitarbeiter, mit entsprechenden Qualifikationen anderswo einzusetzen. Wer eine Sanitäterausbildung habe, sei dem Rettungsdienst zugeordnet worden.

14:30 Uhr: JPMorgan vor Start in normalen Büroalltag

Die größte US-Bank JPMorgan treibt die Planungen für eine Rückkehr ihrer Mitarbeiter aus dem Homeoffice in die Büros voran. Die Beschäftigten, die wegen der Coronakrise seit mehr als fünf Wochen am heimischen Küchentisch oder im Arbeitszimmer seien, würden in Phasen zurückkehren, erklärte JPMorgan in einem internen Mitarbeiterschreiben, das Reuters vorlag.

14:18 Uhr: Vor Produktionsstart: Seat will 15.000 Mitarbeiter testen

Der spanische Autohersteller Seat will vor der schrittweisen Wiederaufnahme der Produktion ab kommender Woche alle seine rund 15.000 Beschäftigten auf das Coronavirus testen. Damit wolle Seat Ansteckungen vermeiden, teilte die VW-Tochter am Mittwoch mit. Die ersten Tests begannen demnach am Mittwochvormittag in drei Werken des Unternehmens. Wöchentlich sollen mehr als 3000 Arbeitnehmer getestet werden. Die Ergebnisse seien "anonym und vertraulich", wird versichert.

13:55 Uhr: Deutsche Wirtschaft schrumpft um 5,5 Prozent

Die deutschen Wirtschaftsweisen blicken inzwischen noch skeptischer auf die deutsche Konjunktur und erwarten nun ein stärkeres Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2020. "Ich rechne eher mit einem Rückgang von 5,5 Prozent – und selbst das ist noch optimistisch", sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Lars Feld, der Wochenzeitung "Die Zeit" einem Vorabbericht vom Mittwoch zufolge.

13:53 Uhr: Deutsche Flughäfen erwarten jetzt Tiefpunkt

Angesichts des kaum noch stattfindenden Flugverkehrs erwarten die deutschen Flughäfen im laufenden zweiten Quartal den Tiefpunkt bei den Passagierzahlen. In der Coronakrise war der Verkehr bis Ende März auf noch rund 5 Prozent des vorherigen Niveaus zurückgegangen, wie der Flughafenverband ADV am Mittwoch erneut berichtete. Für den Monat März ergaben die Zahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 63 Prozent auf 7,1 Millionen Passagiere, was ungefähr dem Aufkommen der 90er-Jahre entspreche. Besonders wenig Verkehr gab es auf den innerdeutschen Strecken.

12:58 Uhr: Unito sieht Coronakrise als Zäsur im Handel

Jede Krise hat auch ihre Gewinner. Die Versandhandelsgruppe Unito, zu der unter anderem die Marken Quelle, Otto und Universal gehören, sieht sich als einen. Nach einer ersten Schockphase von sieben bis zehn Tagen liegen die Umsätze bei Unito seither zweistellig über dem Vorjahr. "Der Vertriebskanal online ist der Gewinner der Krise", sagte Unito-Chef Harald Gutschi am Mittwoch im APA-Gespräch. Gutschi sieht die Coronakrise als Zäsur im Handel, er rechnet mit einem "Urknall" in der österreichischen Handelslandschaft.

12:12 Uhr: Mehr als zehn Millionen Franzosen in Kurzarbeit

In Frankreich steigt die Zahl der Kurzarbeiter in der Coronakrise weiter an. Derzeit seien mehr als zehn Millionen Franzosen auf Kurzarbeit angewiesen, sagte Arbeitsministerin Muriel Penicaud am Mittwoch dem Sender BFM Business. Fast jeder zweite Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft sei betroffen.

12:00 Uhr: Einbruch der Werbeeinnahmen bei Verlagen

Die Werbeeinnahmen der deutschen Zeitschriftenverlage brechen derzeit je nach Sektor zwischen 20 und in der Spitze über 80 Prozent ein. "Das trifft besonders die anzeigenfinanzierte Fachpresse in bestimmten Industriebereichen", teilte der Branchenverlag VDZ am Mittwoch mit. Verkaufsstellen an Flughäfen und Bahnhöfen verlieren demnach teilweise über 50 Prozent der Verkäufe. "Die deutlich gestiegene Nachfrage nach digitalen Angeboten kann die Rückgänge bei weitem nicht auffangen", so der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ).

11:38 Uhr: Brent-Ölpreis rutscht um weitere 10 Prozent ab

Der Brent-Ölpreis hat sich am Mittwochvormittag erneut mit deutlichen Verlusten präsentiert und die jüngste Talfahrt damit fortgesetzt. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte um 11 Uhr in London bei 17,45 Dollar je Barrel (159 Liter) und damit um deutliche fast zehn Prozent weniger als noch am Vortag. "Chaos am Ölmarkt hält an", titulierte die Commerzbank ihre Tagesinfo Rohstoffe. Die beispiellose Volatilität am Ölmarkt geht nach Experteneinschätzung weiter.

11:32 Uhr: Lohnkostenübernahme für Menschen Behinderung

Wenn Menschen mit Behinderung in Corona-Kurzarbeit geschickt werden, übernimmt der Staat nun die Lohnkosten zur Gänze, teilte Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch mit. Aber auch ohne Kurzarbeit werde der Zuschuss für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung erhöht. Bei Kurzarbeit wegen der Coronakrise ersetzt das Arbeitsmarktservice den Großteil des Lohnentgangs. Mit einem neuen Arbeitsplatzsicherungszuschuss werden zusätzlich den Arbeitgebern aus dem Ausgleichstaxfonds alle nach Abzug der AMS-Kurzarbeitsförderung verbleibenden Kosten für die Dauer der Kurzarbeit ersetzt.

11:03 Uhr: Kursziel der OMV-Aktien auf 40 Euro gesenkt

Die Wertpapierexperten der Erste Group haben in einer Studie zum Öl-Sektor das Kursziel der OMV-Aktien von 60,0 auf 40,0 Euro gesenkt. Die Kaufempfehlung "buy" wurde dagegen von Analyst Tamas Pletser beibehalten.

10:25 Uhr: Kostenloser Maturareisen-Rücktritt gefordert

Der Verbraucherschutzverein (VSV) fordert aufgrund der Coronakrise einen kostenlosen Rücktritt von bereits gebuchten Maturareisen. Die Coronavirus-Pandemie und die Reisebeschränkungen machen den Maturareise-Anbietern einen Strich durch die Rechnung. Manche Veranstalter bieten einen ermäßigten Storno-Satz oder eine Umbuchung auf den Herbst an.

10:20 Uhr: Forderungsausfälle bei chinesischen Banken

Die Forderungsausfälle bei chinesischen Banken sind angesichts der Coronakrise im ersten Quartal gestiegen. Der Anteil der notleidenden Kredite sei bis Ende März auf 2,04 Prozent gestiegen, teilte die chinesische Regulierungsbehörde für Banken und Versicherungen am Mittwoch in Peking mit. Das sind 0,06 Prozentpunkte mehr als im Dezember 2020. Dies ist bemerkenswert, da viele Banken ihren Gläubigern Zahlungserleichterungen gewährt haben.

09:16 Uhr: Wiener Börse startet mit Gewinnen

Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch mit positiver Tendenz begonnen. Der heimische Leitindex ATX notierte um 9.15 Uhr bei 2.016,18 Zählern um 21,55 Punkte oder 1,08 Prozent über dem Dienstag-Schluss (1.994,63).

08:18 Uhr: Italien erwartet Schuldenquote von bis zu 159 Prozent

Die italienische Regierung erwartet Insidern zufolge heuer einen Anstieg der Staatsschuldenquote im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) auf 155 bis 159 Prozent. Die Quote lag Ende vergangenen Jahres bei 134,8 Prozent. Das Kabinett werde bei einer Sitzung am Mittwoch die Konjunktur- und Budgetziele anpassen, sagte eine der mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die öffentlichen Schulden in Italien belaufen sich auf mehr als 2,4 Billionen Euro. Reuters hatte am Montag aus Kreisen erfahren, dass im Wirtschaftsministerium ein BIP-Rückgang für das Gesamtjahr von etwa acht Prozent erwartet wird. Italien ist von der Coronavirus-Epidemie weltweit mitunter am schwersten betroffen.

08:15 Uhr: Heineken mit Gewinneinbruch

Bei Heineken, dem weltweit zweitgrößten Bierbrauer hinter Anheuser Busch, hat sich ab März die Coronapandemie deutlich bemerkbar gemacht. Der Bierabsatz sank Firmenangaben zufolge im ersten Quartal um 2,1 Prozent auf 51,6 Millionen Hektoliter. Der Nettogewinn brach auf 94 (Vorjahr: 299) Mio. Euro ein. Für den weiteren Verlauf rechnet der Vorstand wegen der weltweiten Restriktionen zur Bekämpfung des Coronavirus mit noch stärkeren Auswirkungen. Zu Heineken gehört in Österreich die Brau Union.

7.41 Uhr: Streik bei Amazon in den USA wegen Arbeitsbedingungen

Beschäftigte des Online-Handelsriesen Amazon in den USA sind aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen in der Coronakrise in den Streik getreten. An den Arbeitsniederlegungen am Dienstag wollten sich insgesamt mehr als 350 Beschäftigte der Warenlager beteiligen, teilte die für Arbeitnehmerrechte eintretende Athena-Koalition mit. Amazon nannte diese Zahl allerdings "stark übertrieben".

06.06 Uhr Wienerberger-Chef warnt vor 1 Million Arbeitslosen in Österreich

Das Stilllegen der Wirtschaft im Zuge der Coronakrise wird noch weitreichende Folgen haben. "Der Schaden ist ja schon angerichtet", sagte der Chef des weltgrößten Ziegelkonzerns Wienerberger, Heimo Scheuch, im Gespräch mit der APA und verwies dabei auf Liquiditätsengpässe, Konkurse und steigende Arbeitslosenzahlen. "Passt auf, dass wir nicht eine Million Arbeitslose bekommen", warnte der CEO.

Österreich sei exportorientiert und abhängig von Touristen. "Wir müssen uns der Herausforderung stellen, dass wir uns nicht abschotten", meinte Scheuch mit Blick auf die derzeitigen Grenzschließungen. Die Wirtschaft sei von der Krise "leider ja am meisten betroffen". "Und es ist jetzt unsere gemeinsame Verantwortung, das wieder herauszuheben", so der Konzernchef.

06.05 Uhr: Jobverlust trifft bei Frauen eher höherqualifizierte

Im Zuge der vom Virus Covid-19 ausgelösten Pandemie haben zwar bisher mehr Männer als Frauen den Job verloren, aber der Beschäftigungsrückgang konzentriert sich auf typische Frauenberufe - und Frauen tragen mehr von der Belastung durch zusätzliche Betreuungspflichten, heißt es in einer aktuellen Wifo-Studie. Bei Frauen waren eher höher Qualifizierte betroffen, bei Männern eher Geringqualifizierte.

Während die Krise 2008/09 vor allem den stark männerdominierten Produktionssektor betraf, gibt es aktuell am Arbeitsmarkt in fast allen Wirtschaftsbereichen negative Auswirkungen. "Die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus trafen insbesondere die frauendominierten Dienstleistungsbranchen hart" schreiben die Wifo-Ökonominnen Julia Bock-Schappelwein, Christine Mayrhuber und Ulrike Famira-Mühlberger in dem am Mittwoch veröffentlichten WIFO Research Brief "COVID-19: Ökonomische Effekte auf Frauen".

06.04 Uhr: Handelsöffnung - Für kleine Geschäfte "sehr, sehr schleppender" Start

Die Öffnung der kleinen Handelsbetriebe nach dem Corona-Shutdown hat in den vergangenen sieben Tagen noch keinen großen Umsatzschwung gebracht. "Für die kleinen Geschäfte ist es sehr, sehr schleppend losgegangen", sagte WKÖ-Handelsobmann Peter Buchmüller zur APA. Viele würden nur 10 bis 20 Prozent der Normalerlöse erzielen.

Die kleinen Händler warten auf die Öffnung des gesamten Handels und der Gastronomie. Dies soll die dringend notwendige Frequenz in die Einkaufsstraßen und Einkaufszentren bringen. Der WKÖ-Handelsobmann rechnet nur mit einer langsamen Normalisierung. "Das wird das ganze Jahr dauern." Es werde auch davon abhängen, wie sich der Tourismus, die Gastronomie und die Einkaufszentren entwickeln.

Auch der Handelsverband sieht einen verhaltenen Start der Geschäfte. In den vergangenen sieben Tagen seien "sehr stark lebensnotwendige Produkte gekauft" worden, sagte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zur APA. Die erste Woche mit geöffneten Geschäften sei gut für Baumärkte, Buchhändler, Brillenfachgeschäfte, Sportartikelhändler, Spielwarenbetriebe und Papierwarenläden gelaufen. Verhaltene Nachfrage habe es in den Mode-und Schuhgeschäften und in Elektroläden gegeben.

Die wirtschaftliche Lage am Dienstag

19:30 Uhr: Fiat Chrysler nimmt Produktion in Italien wieder auf

Der italienisch-amerikanische Autokonzern Fiat Chrysler (FCA) plant am kommenden Montag eine teilweise Wiederaufnahme der Produktion in einigen Standorten. So startet am Montag die Produktion des Lieferfahrzeuges Ducato wieder, teilte der Konzern bei einem Treffen mit den italienischen Metallgewerkschaften mit. Wieder aufgenommen wird auch die Produktion im Bereich Komponenten in den Standorten von Melfi, Pomigliano und Termoli in Süditalien. Im Turiner Produktionswerk Mirafiori wird weiterhin der elektrische 500 entwickelt, teilte FCA mit. Bei der Wiederaufnahme der Produktion sollen alle Sicherheitsstandards zugunsten der Gesundheit der Mitarbeiter eingehalten werden.

19:20 Uhr: Die Analyse zum Preissturz für Rohöl - wie konnte es dazu kommen? Hier die Expertenanalyse und Fragen und Antworten zum Thema

18:45 Uhr: Lateinamerika droht schlimmste Wirtschaftskrise der Geschichte

In Lateinamerika droht nach Angaben der Vereinten Nationen wegen der Coronavirus-Krise ein beispielloser Wirtschaftseinbruch: Das Bruttoinlandsprodukt der Region werde in heuer um 5,3 Prozent schrumpfen, erklärte die UN-Kommission für die Wirtschaft in Lateinamerika und der Karibik am Dienstag in Santiago de Chile. Es handle sich um die schlimmste ökonomische Krise in der Geschichte der Region.

17:15 Uhr: AUA schickt ältere Flugzeuge in den Ruhestand

Die AUA schickt wegen der Coronakrise ältere Flugzeuge in den Ruhestand. Darunter sind auch drei der zwölf Langstreckenflugzeuge, die dauerhaft stillgelegt werden. "Der Neustart-Plan sieht nun ein Flotte im Jahr 2022 von rund 60 Flugzeugen vor", teilte die österreichische Lufthansa-Tochter am Dienstag mit. Derzeit hat die AUA rund 80 Flugzeuge. Auch bei den derzeit 7000 Mitarbeitern muss der Rotstift angesetzt werden, um die Schulden nach der Krise wieder abzubauen.

16:55 Uhr: Deutscher Einzelhandel diskutiert über Sonntagsöffnung

"Da, wo viele Läden am Montag wiedereröffnen durften, blieben die Umsätze im Vergleich zu den Zeiten vor Corona eher gering", teilte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Dienstag mit. "Ursache ist sicherlich die insgesamt sehr schlechte Konsumstimmung. Die Menschen haben Angst um ihre Jobs oder sind bereits in Kurzarbeit." Wegen der wochenlangen Schließung von Geschäften jenseits des Lebensmittelhandels in der Coronakrise sind dort die Erlöse weggebrochen. Deshalb werden erneut Forderungen nach neuen Regeln für die Sonntagsöffnungszeiten laut

15:30 Uhr: Pandemie belebt Geschäft mit Mobile-Apps

Die Folgen der weltweiten Coronapandemie beleben das Geschäft mit Mobile-Apps. Im ersten Quartal 2020 legten vor allem Smartphone-Anwendungen aus den Bereichen Gaming, Business und Lieferdienste für Essen und Getränke zu, ergab eine Studie des US-Unternehmens Adjust, das auf Reichweitenmessung im Netz spezialisiert ist. Besonders Spiele waren populär, die Zahl der heruntergeladenen Gaming-Apps stieg auf ein Allzeithoch von gut 45 Milliarden.

14:10 Uhr: Autofahrern nützen gesunkene Preise wenig

Weltweit gibt es wegen der Coronakrise auf dem Weltmarkt ein Rohöl-Überangebot von 20 bis 30 Prozent, sagt Christoph Capek, Geschäftsführer des österreichischen Fachverbands der Mineralölindustrie (FVMI). Das Geschäft der fast 3.000 Tankstellenbetreiber in Österreich sei stark zurückgegangen, berichtete Capek am Dienstag im "Mittagsjournal" des ORF. "Die Absatzrückgänge an den Tankstellen sind sehr markant, man spricht von 70, 80 Prozent Absatzrückgang, und das trifft die Tankstellen natürlich besonders hart", sagte Capek.

12:40 Uhr: Modehandel fehlt die Konsumstimmung

Die vier Schließwochen sind für den Modehandel zur Unzeit gekommen. "Für uns war der Zeitpunkt des Shutdowns der denkbar ungünstigste, weil er zu Beginn einer neuen Saison kam", sagte Jutta Pemsel, Branchensprecherin für den Bekleidungs-, Schuh-, Leder- und Sporthandel in der Wirtschaftskammer. Die Frühjahrsmode lasse sich mit Wochen Verspätung kaum mehr verkaufen, viele Firmen bangten ums Überleben.

11:45: Fast jeder Dritte will im Homeoffice bleiben

Die in der Coronakrise erprobten digitalen Gewohnheiten wollen zahlreiche Arbeitnehmer und Verbraucher in Deutschland gern beibehalten: Fast jeder dritte Arbeitnehmer (29 Prozent) möchte auch langfristig weiter im Homeoffice arbeiten, das kontaktlose Bezahlen des Einkaufs ist für 37 Prozent zur Gewohnheit geworden.

10:50: Konjunkturerholung könnte Jahre dauern

Die Erholung der Wirtschaft in Österreich könnte sich nach der Coronakrise doch länger hinziehen als zunächst gehofft. Ökonomen der Wirtschaftsuniversität Wien, des IHS, des Wifo und des International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) rechnen laut einer gemeinsamen Untersuchung mit bis zu drei Jahren. Ende März hatten das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und das Institut für höhere Studien (IHS) im besten Fall noch mit einem Minus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2 bis 2,5 Prozent und einer V-förmigen Rezession gerechnet.

10:35 Uhr: Streaming-Boom beflügelt Netflix

Die Corona-Krise legt die Weltwirtschaft lahm und hält die Finanzmärkte in Atem. Doch während viele US-Unternehmen Geschäfte oder Fabriken dichtmachen und Mitarbeiter beurlauben oder entlassen müssen, spielt der Stillstand anderen in die Karten. Netflix ist so ein Fall - der Online-Videodienst profitiert wie wenige andere Firmen davon, dass zahlreiche Menschen weltweit zuhause bleiben. Zudem hat der Streaming-Marktführer mit der Doku-Serie "Tiger King" zuletzt auch noch einen großen viralen Hit gelandet.

09:58 Uhr: Hertz kündigt 10.000 Mitarbeiter

Die US-Autovermietung Hertz Global kündigt rund 10.000 Mitarbeiter in ihrem Nordamerika-Geschäft. "Wie der Rest des globalen Reisesektors kam auch der Einbruch durch Covid-19 bei Hertz plötzlich und die Umkehrung der Kundennachfrage war erheblich", sagt Geschäftsführerin Kathryn Marinello.

09:47 Uhr: Australische Fluggesellschaft insolvent

Die zweitgrößte australische Fluggesellschaft Virgin Australia hat in der Coronakrise Insolvenz angemeldet. Damit will sich das Unternehmen laut einer Mitteilung vom Dienstag finanziell neu aufstellen und gestärkt aus der Covid-19-Krise kommen. Zuvor hatte es die Airline nicht geschafft, eine Staatshilfe in Höhe von 1,4 Milliarden Australischen Dollar (knapp 820 Millionen Euro) zu bekommen. Es geht laut Virgin um rund 16.000 Arbeitsplätze. Das Unternehmen, das über 130 Flugzeuge verfügt, hat Schulden in Milliardenhöhe.

09:23 Uhr: Wiener Börse startet mit Verlusten

Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Dienstag mit negativer Tendenz begonnen. Der heimische Leitindex ATX notierte um 9.15 Uhr bei 2.031,64 Zählern um 29,46 Punkte oder 1,43 Prozent unter dem Montag-Schluss (2.061,10). Negative Vorgaben aus Übersee lasteten europaweit auf den Börsen. Hauptgrund für die Abgaben in den USA und Asien war ein starker Preisverfall von US-Ölnotierungen (WTI).

09:19 Uhr: PSA mit Umsatzeinbruch und düsterer Prognose

Die französische Opel-Mutter PSA hat die Folgen der Coronavirus-Pandemie im ersten Quartal deutlich zu spüren bekommen. Der Umsatz des Autoherstellers sackte im ersten Quartal um 15,6 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro ab, wie der Konzern am Dienstag in Rueil-Malmaison bei Paris mitteilte. Der weltweite Absatz war im ersten Jahresviertel um gut 29 Prozent auf rund 627.000 verkaufte Fahrzeuge eingebrochen. Angaben zum Gewinn machte PSA nicht. PSA-Finanzchef Philippe de Rovira verwies darauf, dass der Konzern seine Liquidität gesichert und die Kosten in Anbetracht der Covid-19-Auswirkungen drastisch reduziert habe. Er sprach von einem "chaotischen wirtschaftlichen Umfeld" und betonte, dass das Unternehmen sich nun voll darauf konzentriere, die Krise zu meistern.

08:58 Uhr: US-Ölpreis zieht nach Absturz wieder leicht an

Am US-Ölmarkt zeichnet sich nach dem historischen Verfall eines Terminkontrakts und allgemein hohen Verlusten zum Wochenauftakt eine Beruhigung ab. So zog der Preis für US- Leichtöl (WTI) zur Auslieferung im Juni in den frühen Handelsstunden am Dienstag um rund einen Dollar oder knapp 5 Prozent auf 21,44 Dollar (19,74 Euro) an, nachdem er am Vortag noch um fast ein Fünftel gefallen war. Auch der Mai-Terminkontrakt, der am Dienstag ausläuft und am Montag bis auf minus 40,32 Dollar gefallen war, drehte zumindest wieder ins Plus und kostete zuletzt etwas mehr als einen Dollar. Erstmals seit Aufnahme des Future-Handels im Jahr 1983 hatten am Montag Käufer bei der Abnahme von Öl Geld erhalten. Zudem war der Preisunterschied zwischen zwei aufeinanderfolgende Terminkontrakte noch nie so hoch.

08:50 Uhr: Coronakrise krempelt das Bezahlverhalten um

Die Coronakrise krempelt das Bezahlverhalten der sonst so bargeldliebenden Österreicher um und beschert digitalen Zahlungsmöglichkeiten neuen Aufwind. "Wir sehen, dass sich Bezahl- und Einkaufsverhalten geändert hat" sagte Christian Rau, Geschäftsführer von Mastercard Österreich, im Gespräch mit der APA. Dazu beitragen würden die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), auf Bargeld zu verzichten, aber auch heimische Händler selbst, die das Thema pushen. Bei diesen gebe es wegen der Coronakrise einen starken Trend in Richtung E-Commerce. "Im Rahmen der Ausgangsbeschränkungen verlagert sich der Konsum ins Internet," so Rau. Vor allem kleine Händler, die zuvor nur auf Barzahlung gesetzt hatten, würden derzeit vermehrt auf digitale Lösungen umsteigen.

08:35 Uhr: Nissan schließt vorübergehend Hauptsitz

Der japanische Automobilhersteller Nissan Motor schließt vorübergehend den Betrieb an seinem Hauptsitz und anderen Standorten in Japan bis Anfang Mai. Die Maßnahme soll die Ausbreitung des Coronavirus an seinen Standorten eindämmen. Die 16-tägige Schließung wird vom 25. April bis 10. Mai insgesamt 15.000 Mitarbeiter betreffen, teilt das Unternehmen mit.

08:22 Uhr: Einbruch am Flughafen Frankfurt verschärft

Am Frankfurter Flughafen hat sich der Einbruch der Passagier- und Frachtzahlen infolge der Coronakrise nach dem Osterwochenende verschärft fortgesetzt. Vom 13. bis 19. April zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport 37.015 Fluggäste und damit um 97,3 Prozent weniger als in der gleichen Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag in Frankfurt mitteilte.

Die wirtschaftliche Lage am Montag

20:27 Uhr: Kredite über 8,5 Milliarden Euro zugesagt

Der Bedarf an Krediten und Hilfen für Unternehmen und Selbstständige in der Coronakrise in Deutschland steigt weiter rasant. Bisher hat die staatlichen KfW-Bank Anträge für knapp 8,5 Milliarden Euro bewilligt, wie ein Reuters am Montag vorliegendes Papier von Wirtschaft- und Finanzministerium zeigt. Rund 98 Prozent aller mehr als 13.000 Anträge wurden danach bewilligt. Einige mit sehr großen Volumen allerdings noch nicht, wie es im Papier heißt. Denn gefragt haben die Firmen nach insgesamt etwa 26 Milliarden Euro an Krediten.

20:15 Uhr: AUA-Verhandlungen auf Wochenmitte verschoben

Das für Montag avisierte Gespräch von Regierungsvertretern mit Vorständen der AUA-Mutter Lufthansa wurde auf Mitte der Woche verschoben. Das berichtet der "Standard" (Dienstagsausgabe). Offen sei unter anderem noch, wie die türkis-grüne Regierung sich von der deutschen Lufthansa die AUA-Staatshilfen absichern lassen will. Die Austrian Airlines (AUA) haben über das Wochenende notwendige Informationen und Zahlen für die Verhandlungen rund um das Rettungspaket nachgeliefert. "Dazu gibt es heute Gespräche auf rein technischer Ebene mit den Beratern der AUA. Wir haben noch viele offene Fragen", sagte ein Sprecher der staatlichen Finanzierungsagentur COFAG dem "Kurier" (Dienstagsausgabe).

19:30 Uhr: Krise treibt tausende britische Firmen in die Pleite

In Großbritannien ist die Zahl der Unternehmenspleiten wegen der Coronakrise stark angestiegen. Zwischen Anfang März und Mitte April seien 21.200 Firmen mehr pleite gegangen als im Vorjahreszeitraum, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie des britischen Zentrums für Unternehmensforschung ERC. Dies entspreche einer Zunahme um 70 Prozent. Im selben Zeitraum sei die Zahl der Unternehmensgründungen im Vorjahresvergleich um 23 Prozent eingebrochen. Am stärksten betroffen von der Pleitewelle ist der Untersuchung zufolge der Verkehrssektor. Zudem seien auch die Immobilienbranche sowie der Großhandel schwer getroffen. Die Autoren der Studie betonen, dass neben der Coronakrise und den damit verbundenen Einschränkungen auch die anhaltenden Unsicherheiten über die künftigen Beziehungen des Vereinigten Königreichs mit der EU nach dem Brexit zu der gestiegenen Zahl an Pleiten beigetragen habe.

18:48 Uhr: Staatshilfe? Auch Thyssenkrupp prüft

Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp prüft wegen der Corona-Krise finanzielle Hilfen durch den Staat. "In welchem Umfang sich diese Krise und die finanziellen Folgen im Zeitablauf auf Thyssenkrupp auswirken werden, ist – wie für andere Unternehmen auch – aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar", erklärte der Konzern am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. "Wie andere Unternehmen auch, führen wir deshalb vorsorglich Gespräche und prüfen, ob und welche der von der öffentlichen Hand den Unternehmen angebotenen Finanzierungshilfen für Thyssenkrupp in Betracht kommen." Die Kassenlage von Thyssenkrupp ist seit Jahren angespannt. Der Konzern ist stark auf die Automobilindustrie ausgerichtet, die durch die Coronakrise noch stärker ins Schlingern geraten ist. In der Stahlsparte werden voraussichtlich Tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen.

18:26 Uhr: Virgin-Chef Branson bittet um Hilfe für Airline

Der britische Unternehmer Richard Branson hat am Montag mit einem eindringlichen Appell um einen staatlichen Hilfskredit für die Fluggesellschaft Virgin Atlantic gebeten. In einem offenen Brief an seine Mitarbeiter warnte Branson indirekt vor einem Kollaps der Airline. "Wir machen alles, was in unserer Macht steht, um die Fluggesellschaft am Laufen zu halten - aber wir werden dafür die Unterstützung der Regierung brauchen(...)", schrieb der 69-Jährige. Virgin Atlantic werde das Geld zurückzahlen, versprach er. Auch der Konkurrent Easyjet habe bereits einen Kredit erhalten.

18:01 Uhr: 27.500 Härtefallfons-Anträge nach fünf Stunden

Seit dem Start der zweiten Phase des Härtefallfonds für Selbstständige heute 12.00 Uhr hat die Wirtschaftskammer bis 17.00 Uhr rund 27.500 Anträge erhalten. Dies teilte die Kammer am frühen Montagabend mit. Die Unterstützungsleistung für Betroffene der Coronakrise kann auf der Website der Wirtschaftskammer beantragt werden. Zur Verfügung stehen bis zu 2.000 Euro drei Monate lang, also insgesamt bis zu 6.000 Euro. Betroffene bekommen, wenn sie eine "wirtschaftlich signifikante Bedrohung durch COVID-19" nachweisen, in der Regel 80 Prozent des Verdienstentgangs ersetzt. Nach Kritik an den Anspruchskriterien ist die Definition eines Härtefalls gelockert worden. In der zweiten Phase sind auch Mehrfachversicherte berechtigt. Nebeneinkünfte sind kein Ausschlusskriterium mehr und auch Gutverdiener, die vor der Krise mehr als 5.000 Euro brutto im Monat verdient haben, gelten nun als Härtefälle. Ebenfalls gestrichen wurde die Untergrenze von rund 460 Euro monatlich.