Im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 geht Italien ungewöhnliche Wege: 3D-Drucker-Firmen, Strumpfwaren-Hersteller und der Fiat-Konzern helfen bei der Herstellung von dringend benötigtem medizinischem Material.

"Wir wurden von einer Zeitung aus Brescia kontaktiert und gefragt, ob wir für ein Krankenhaus Ventile für Beatmungsgeräte drucken könnten", sagte Alessandro Romaioli, ein auf 3D-Druck spezialisierter Ingenieur der Firma Isinnova der Nachrichtenagentur AFP.

Daraufhin habe die Firma vier Prototypen produziert und ins Krankenhaus gebracht. "Dort sagten sie uns, dass sie funktionieren", sagte Romaioli weiter. Die Ventile seien an Patienten getestet worden - mit ausgezeichneten Ergebnissen. Das Krankenhaus habe daraufhin hundert weitere Ventile bestellt, sagte der junge Ingenieur.

"Der 3D-Druck hat uns gerettet"

"In einer normalen Situation müssen die in einem Krankenhaus verwendeten Ventile zertifiziert werden, sie müssen alle Tests bestehen. In diesem Fall hatte das Krankenhaus einen sehr dringenden Bedarf, sie sagten uns: 'Wir haben Patienten ohne Sauerstoff wegen des Mangels an diesen Ventilen, was immer Sie uns bringen, wird ein Gewinn sein'", sagt Romaioli.

"Wir wussten nicht, wie wir den Patienten Sauerstoff geben sollten", sagte Krankenhausdirektor Mauro Borelli der Tageszeitung "Il Fatto Quotidiano". "Die Ventile für die Beatmungsgeräte waren uns ausgegangen, aber der 3D-Druck hat uns gerettet."

"Masken, Handschuhen und Schürzen"

Auch der Strumpfwarenhersteller Calzedonia gab bekannt, einige seiner Werkstätten zur Produktion von Atemschutzmasken zu nutzen. Seit Montag würden täglich 10.000 Masken produziert. Die Zahl soll nach Angaben des Unternehmens noch erhöht werden.

Ähnliche Unterstützung bieten der Sportgerätehersteller Macron und der italienisch-amerikanische Autohersteller Fiat Chrysler an. Macron kündigte die Herstellung von "Masken, Handschuhen und Schürzen" in seinen Produktionsstätten in China an, Fiat will in einem seiner Werke eine Million Masken pro Monat produzieren.