Die US-Börsen sind am Montag im Eröffnungshandel vor dem Hintergrund der Corona-Krise regelrecht abgestürzt. Der Dow Jones brach um 14.47 Uhr um 11,96 Prozent auf 20.421,33 Punkte ein. Wenn der Dow auf diesem Niveau schließen würde, wäre das der drittgrößte Verlust seiner Geschichte.

Aufgrund des starken Kursrückgangs an der Wall Street wurde der Handel wenige Sekunden nach Börsenstart für 15 Minuten unterbrochen. Nach Wiederaufnahme des Handels ging es jedoch in unverminderter Geschwindigkeit weiter abwärts. Der marktbreite S&P-500 gab nach der Aussetzung um 10,91 Prozent auf 2.415,49 Zähler nach.

Die Maßnahmen mehrerer globaler Notenbanken können die Anleger am Montag nicht hoffnungsvoller stimmen, ganz im Gegenteil. Am Markt hieß es, eine am Sonntag von der Fed vorgenommene Notfallaktion erhöhe derzeit noch die Sorgen um die Tragweite der laufenden Viruskrise. In einer Notfallaktion senkte die US-Notenbank den Leitzins überraschend auf fast null Prozent und kündigte ein Maßnahmenpaket in Koordination mit anderen Notenbanken an.

Massenflucht aus dem Aktienmarkt

Analyst Neil Wilson von Markets.com sprach von einem bemerkenswerten Schritt der Fed, betonte aber zugleich, dass die Weltwirtschaft mehr und mehr zum Stillstand komme. Da fehle es auch den Währungshütern an nötigen Gegenmitteln. Anleger starteten wieder eine Massenflucht aus dem Aktienmarkt in die als sicherer angesehenen Anlagen wie etwa US-Staatsanleihen.

Die Entscheidung der Fed schickte die Aktien von US-Banken am Montag vorbörslich wieder auf eine steile Talfahrt. Die Papiere der im Dow notierten Branchenvertreter JPMorgan und Goldman Sachs brachen um 17 bzw. 15 Prozent ein. Für Banken macht ein niedriges Zinsumfeld das Alltagsgeschäft zum Beispiel mit Krediten weniger attraktiv.

Die Aktien von Apple kamen unterdessen mit 12,5 Prozent unter Druck. Der iPhone-Hersteller hatte angekündigt, wegen der Coronavirus-Ausbreitung seine 460 hauseigenen Läden außerhalb Chinas für zwei Wochen zu schließen. Man wolle damit dazu beitragen, die Krankheit zu bremsen, erklärte Firmenchef Tim Cook. Außerdem wurde Apple von der französischen Wettbewerbsbehörde mit einer Strafe von gut 1,1 Milliarden Euro für aus ihrer Sicht illegale Vertriebsvereinbarungen belegt.

Stark unter Druck blieb unterdessen wegen dem Coronavirus auch weltweit die Luftfahrtbranche. Die Papiere von American Airlines, Delta und United sackten im Frühhandel zwischen 9 und 20 Prozent ab.

(Schluss) dkm/mik ~

ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~