Herausfordernd seien die immer häufiger auftretenden Hitze- und Trockenperioden einerseits und die Starkregenfälle andererseits, erklärte Peter Hintermeier, Vorsitzender des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbands.

Auch der Mangel an wirksamen Pflanzenschutzmitteln, die verschärfte Düngemittelverordnung der EU und ein in der Hallertau neu auftretender Schädling (Citrus Bark Cracking Viroid) machten dem Verband Sorgen, hieß es in einer Mitteilung beim Ernteauftakt im bayerischen Wolnzach.

So entwickelt sich der Ernteertrag

Die Landwirte rechneten mit einer größeren Erntemenge als noch im vergangenen Jahr. Im mehrjährigen Vergleich sei die Prognose allerdings eher durchschnittlich, wie der Verband Deutscher Hopfenpflanzer mitteilte. 2018 war die Ernte wegen der lang anhaltenden Trockenheit und Hitze in der Hallertau mit rund 35.000 Tonnen unterdurchschnittlich ausgefallen. Für 2019 rechne man nach einer ersten Schätzung mit knapp 40.000 Tonnen Hopfen aus der Region.

"Es sieht so aus, als würde es eine Durchschnittsernte", sagte Adi Schapfl, Präsident des Hopfenpflanzerverbands, der Deutschen Presse-Agentur im Voraus. "Das Wetter war eigentlich im Frühjahr zu kalt und dann im Juni, Juli zu heiß und trocken". Der August sei dagegen ideal gewesen. Dabei habe er im Juli noch befürchtet, dass es wegen des zuvor schlechten Wetters erneut eine schlechte Ernte geben würde.

Größtes Anbaugebiet weltweit

Der Erntestart hängt laut Schapfl vor allem von den Sorten ab: "Die Sorten haben unterschiedliche Reifezeitpunkte." Einige Betriebe hätten mit dem Pflücken schon begonnen, andere müssten noch ein paar Wochen warten. "Richtig los geht es jetzt am Wochenende, beziehungsweise am Montag."

Das Auftreten eines in der Hallertau neuen Krankheitserregers ist für Schapfl zwar "eine sehr besorgniserregende Situation". Aber er warnt vor Panikmache: "Durch das Viroid besteht keine Gefahr für die menschliche Gesundheit, sodass selbst befallene Reben problemlos verbraut werden dürfen." Man müsse vorsichtig sein, dass sich der Erreger nicht von Feld zu Feld übertrage, denn er könne den Pflanzen schaden. Im Bier merke man davon aber nichts. Zum Bierpreis könne er noch nicht viel sagen. Der hänge in der Regel ohnehin nicht von der Hopfenernte ab, sagte Schapfl. "Es ist so, dass bei der Bierproduktion die Energiekosten vorrangig sind, eher weniger der Rohstoff Hopfen".

Die Hallertau liegt nördlich von München und ist mit 17.000 Hektar das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet weltweit.