Die Sazka Gruppe hat am Dienstag ein freiwilliges Übernahmeangebot gegenüber allen anderen Aktionären abgegeben. Die Sazka und mit ihr verbundene Unternehmen halten derzeit 33 Prozent der OPAP und wollen nun die übrigen 67 Prozent übernehmen.

Der Angebotspreis beträgt 9,12 Euro je Aktie. Falls alle Aktionäre das Übernahmeangebot annehmen, wird das Volumen des Deals auf ungefähr 2,06 Milliarden Euro geschätzt. Die OPAP zahlt am 15. Juli 2019 eine Dividende je OPAP-Aktie von 0,60 Euro an die am 27. Juni 2019 eingetragenen Aktionäre aus.

OPAPsoll an der Börse bleiben

Die Annahmefrist für das Angebot beträgt 28 Tage und beginnt erst mit der Genehmigung des Angebots durch die griechische Hellenic Capital Markets Commission (HCMC) zu laufen, sagte Stepan Dlouhy, Chief Investment Officer der Sazka Gruppe, zur APA. Die Finanzierung soll durch Eigen- und Fremdkapital erfolgen. Die Citigroup habe bestätigt, dass Sazka über die notwendigen Mittel zur Finanzierung des Angebots verfüge.

Das Übernahmeangebot unterliege keinerlei Bedingungen und sei auch unabhängig von der Anzahl der Aktien, die dem Bieter während der Annahmefrist angeboten werden. Der Bieter (Sazka) beabsichtige, den börsennotierten Status von OPAP beizubehalten, "es sei denn, die Annahme des Übernahmeangebots führt dazu, dass der Bieter - zusammen mit den mit dem Bieter im Einvernehmen handelnden Personen - 90 Prozent oder mehr der Aktien von OPAP hält. In diesem Fall wird der Bieter das gesetzliche Squeeze-out-Recht gegenüber den verbleibenden Aktionären gemäß griechischem Recht ausüben und um das Delisting der OPAP bei ATHEX ansuchen", heißt es in der Mitteilung.

Privatisierung in Griechenland

Sazka plane nicht, die Strategie von OPAP zu verändern und wolle den Unternehmenssitz in Griechenland beibehalten. OPAP ist der ehemals staatliche griechische Lotteriekonzern und Sportwettenanbieter, der im Rahmen der Sparpakete im Gegenzug für internationale Hilfen vollprivatisiert wurde. Im Jahr 2013 wurde der Drittel-Anteil des griechischen Staats an ein tschechisch-griechisches Konsortium verkauft.

Sazka hält auch rund 38 Prozent an den Casinos Austria. Die Republik Österreich ist über die Staatsholding ÖBAG mit rund 33 Prozent an den Casinos beteiligt.