"Zeig' mir deine Daumenlänge und dein Smartphone, und ich sage dir, wie sehr du dich damit verbunden fühlst" - mit dieser Aussage lassen sich Studien-Ergebnisse von Forscherinnen der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien salopp umreißen. Wie gut ein Produkt ergonomisch zum Besitzer passt, definiert demnach auch die Stärke der Besitzgefühle mit, die gegenüber der Sache gehegt werden.

Produktdesign beeinflusst Besitzgefühl

Der Ausgangspunkt für die Überlegungen von Bernadette Kamleitner und Sophie Süssenbach vom Institut für Marketing und Konsumentenforschung der WU Wien war die Vermutung, dass das Produktdesign - in diesem Fall die Größe - das Besitzgefühl beeinflussen kann. Der Grund dafür liegt demnach darin, dass sich etwa große Objekte tendenziell schwerer bedienen bzw. kontrollieren lassen. Dieser Verbindung sind die Forscherinnen im Rahmen von sechs experimentellen Studien nachgegangen.

Je größer, desto geringer

In den Untersuchungen ging es um Dinge, die komplett in die Hand genommen werden müssen, um konsumiert oder benutzt zu werden, also etwa Trinkflaschen oder Smartphones. Bei größeren Produkten wurde die wahrgenommene Kontrolle tatsächlich als geringer eingestuft, was sich auch auf das Besitzgefühl gegenüber dem Objekt niederschlug.

Kleine Hände, große Hände

Im Rahmen einer der Studien "haben wir die Vielfalt menschlicher Körper in unsere Überlegungen einbezogen, weil wir realisiert haben, dass was für einen leicht zu kontrollieren ist, für den anderen immer noch zu groß sein kann", erklärte Kamleitner.

Besonders greifbar wird das am Beispiel des Smartphones: So können Produkte mit besonders großen Displays von Personen mit großen Händen klarerweise einfacher bedient werden als von Menschen mit zierlicheren Händen. Umgekehrt tun sich Menschen mit größeren Händen mitunter schwerer beim Tippen auf kleinen Displays.