Zu den Einsparplänen der AUA am Flughafen Klagenfurt meldete sich nun die Industriellenvereinigung zu Wort: „Für Kärnten, ein Land, in dem die Hälfte aller Arbeitsplätze am Export hängt, ist die Einbindung in das internationale Linien-Flugnetz lebenswichtig“, sagt Präsident Timo Springer. Er fordert, dass man sich "der Realität" stellen müsse. Die Tochter der deutschen Lufthansa habe keinen öffentlichen Versorgungsauftrag und handle daher rein betriebswirtschaftlich. Auch der Klagenfurter Airport und sein Betreiber mache keine Passagiere, weist er die Kritik am neuen Mehrheitseigentümer zurück.

Zwei Auswege

Springer sieht nur zwei Auswege: „Entweder man sorgt für mehr Passagiere, die nach der Ausmusterung der kleinen Dash-Propellermaschinen auch die größeren Airbusse auslasten, oder man schöpft die beihilfenrechtlich möglichen Wege aus, um für die Einbindung ins internationale Linienflugnetz zu sorgen.“

"Tourismus ist gefordert"

Den Ball spielt die Industrie am Freitag an den Tourismus weiter: Eine Steigerung der Passagierzahlen sei sinnvollerweise "nur über mehr Incoming im Tourismus realisierbar". Die Flughäfen in Innsbruck und Salzburg machten das, so die IV, "erfolgreich vor".

Wenn das nicht funktioniere, so Timo Springer, "müssten eben nach dem Vorbild Norwegens und im übrigen halb Europas sehr schnell andere Konzepte auf den Tisch". Welche das wären, erläuterte Springer in der Aussendung nicht näher. Der Flughafen in der Landeshauptstadt sei nämlich "als Infrastruktureinrichtung mindestens ebenso wichtig wie der Hauptbahnhof". 

"Gästebetten fehlen"

Der von Springer indirekt angesprochene Chef der Kärnten Werbung Christian Kresse will auf Nachfrage der Kleinen Zeitung nicht die Hauptverantwortung für die Rettung des Klagenfurter Flughafens übernehmen: Zwar sieht Kresse ebenfalls zusätzliche Incoming-Strecken (also Flüge mit ausländischen Touristen nach Klagenfurt) als wichtig und sinnvoll an. Allerdings stoße Kärnten dabei an ein weiteres Problem: "Wir haben Charterprogramme wie Russland oder Litauen im Programm, doch weitere Entwicklungspotenziale konnten nicht realisiert werden, weil uns entsprechende Gästebetten nicht zur Verfügung stehen."

"Auch Industrie gefordert"

Außerdem würden zusätzliche (Incoming-)Strecken "kaum jene Routen bedienen, die für die Industrie interessant sind." Fazit Kresses: "Auch die Industrie wird einen Beitrag leisten und den Flughafen Klagenfurt verstärkt nutzen müssen."