Die Wiener Börse hat am Montag deutliche Kurseinbußen hinnehmen müssen. Der ATX rutschte deutlich um 93,82 Punkte oder 3,20 Prozent auf 2.841,82 Einheiten ab.

Auch die Leitbörsen Europas haben den Handel am Montag tief im Minus beendet. Zunächst lasteten schwache Übersee-Vorgaben und Konjunktursorgen auf den Notierungen. Der Euro-Stoxx-50 gab klare 1,36 Prozent auf 3.016,99 Punkte ab. Damit hält sich der Euro-Stoxx-50 knapp über der Marke von 3.000 Punkten, befindet sich jedoch auf dem tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Auch der britische FTSE-100 Index verlor 0,83 Prozent auf 6.721,54 Einheiten.

Nach schwachem Verlauf baute der ATX sowie die meisten anderen europäischen Indizes am späten Nachmittag seine Abschläge merklich aus. Die Kursverluste in Wien erfolgten auf breiter Front und fielen zum Teil heftig aus.

Verschobenes Brexit-Votum sorgt für Verunsicherung

Die für Dienstag geplante Abstimmung im Unterhaus über das Brexit-Abkommen mit der EU wird verschoben. Das kündigte die britische Premierministerin Theresa May im Parlament an. Der Termin war ursprünglich für Dienstagabend angesetzt, doch eine Niederlage für die Regierung zeichnete sich immer deutlicher ab.

Marktbeobachter begründeten die Abschläge an den internationalen Aktienmärkten auch mit wachsenden Konjunktursorgen aufgrund des anhaltenden Handelskonflikts zwischen China und den USA. Sie verwiesen auf schwache Außenhandelsdaten aus China vom Wochenende.

Schlechte Stimmung unter Investoren

Angesichts der dünnen Meldungslage zu den heimischen Unternehmen rückten auch aktuelle Konjunkturdaten in den Fokus. Die Stimmung der Investoren in der Eurozone ist so schlecht wie seit über vier Jahren nicht mehr.

Einige heimische Titel mussten deutlich Federn lassen. So rutschten FACC 7,33 Prozent ins Minus auf 12,90 Euro. Bei den Bauwerten zeigten sich Porr um 5,35 Prozent tiefer bei 17,70 Euro und Strabag schlossen 5,64 Prozent tiefer bei 27,60 Euro.

Kapsch TrafficCom brachen um 7,97 Prozent auf 27,70 Euro ein. Die Wettbewerbsbehörde in Tschechien hat eine Beschwerde der österreichischen Kapsch TrafficCom gegen die Vergabe des Lkw-Mautsystems an einen Konkurrenten abgewiesen.

Schoeller-Bleckmann verloren deutliche 4,16 Prozent auf 61,00 Euro. OMV schlossen 3,85 Prozent tiefer bei 41,44 Euro. Nach den klaren Preisaufschlägen am Freitag korrigierten die Ölpreise zu Wochenbeginn wieder etwas nach unten.

Unter den weiteren Indexschwergewichten mussten voestalpine in einem sehr schwachen europäischen Rohstoff-Sektor einen Abschlag in Höhe von 6,13 Prozent auf 26,20 Euro verdauen. Andritz schwächten sich um 3,59 Prozent auf 39,16 Euro ab. Bei den Bankwerten zeigten sich BAWAG um 3,07 Prozent schwächer bei 35,42 Euro und Raiffeisen sanken 3,59 Prozent auf 23,12 Euro.