Auslöser für die massiven Kursverluste waren neu aufgeflammte Sorgen um die US-Konjunktur sowie um einen ungeordneten Brexit. Hinzu kamen Gewinnmitnahmen nach den gestrigen Aufschlägen.

Der Dow Jones schloss um klare 799,36 Einheiten oder 3,10 Prozent schwächer bei 25.027,07 Zählern. Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index sank um 90,31 Punkte (minus 3,24 Prozent) auf 2.700,06 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index fiel um deutliche 283,09 Einheiten oder 3,80 Prozent auf 7.158,43 Zähler.

Hatte am Montag noch die Vereinbarung zwischen den USA und China, vorerst keine zusätzlichen Zölle einzuführen, für gute Stimmung gesorgt, war die Euphorie bereits am Dienstag wieder komplett verpufft. Marktteilnehmer zeigten sich wieder skeptischer und bezeichneten die Ankündigungen als zu unkonkret.

Ungewöhnliches Phänomen bei Zinskurven

Tiefe Sorgenfalten bereiteten den Anlegern zudem die teils inverse Renditekurve am US-Anleihenmarkt: Erstmals seit rund elf Jahren lagen die Renditen von dreijährigen und zweijährigen US-Anleihen höher als die Renditen im fünfjährigen Laufzeitbereich. Eine solche Zinskurve mit höheren Kurzfrist- als Langfristzinsen ist ein ungewöhnliches Phänomen und gilt als Rezessionssignal. Dementsprechend machten sich an der Wall Street Konjunktursorgen breit.

Auch aus Großbritannien kamen negative Nachrichten. So haben die Beratungen über das Brexit-Abkommen im britischen Unterhaus gleich mit einer schweren Niederlage für die Regierung von Premierministerin Theresa May begonnen. Mit einer Mehrheit von 311 zu 293 entschieden die Abgeordneten, dass die Regierung die Rechte des Parlaments missachtet hat. Grund war die Weigerung der Regierung, ein Rechtsgutachten über den Brexit-Deal vollständig zugänglich zu machen.

Auch bei Apple ging es steil bergab

Für Premierministerin Theresa May ist die Niederlage ein weiterer Rückschlag. Ihr werden nur geringe Chancen eingeräumt, eine Mehrheit für ihr Abkommen bei der geplanten Abstimmung am 11. Dezember im Parlament zu erreichen.

Unter den Einzelwerten sorgten die zahlreichen Belastungsfaktoren für Abschläge auf breiter Front. Im Dow Jones erwischte es Caterpillar mit einem Minus von 6,93 Prozent besonders hart. Auch Aktien aus der Finanzbranche mussten Federn lassen. JPMorgan verloren 4,46 Prozent, Goldman Sachs sackten um 3,82 Prozent ab und American Express büßten 4,20 Prozent ein.

Auch bei Apple ging es mit minus 4,40 Prozent steil bergab. Zuvor hat die britische Investmentbank HSBC das Papier von Apple auf "Hold" herabgestuft. Den Analysten zufolge fehlen dem iPhone-Konzern kurzfristige Kurstreiber.

Am Mittwoch findet an der Wall Street aufgrund des Nationalen Trauertags für den am 30. November verstorbenen Ex-Präsidenten George H. W. Bush, 41. Präsident der USA, kein Handel statt.