Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält den neuen Diesel-Kompromiss mit der deutschen Autoindustrie einschließlich möglicher Hardware-Nachrüstungen für eine gute Zwischenlösung. "Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Vize-Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag zur Einschätzung Merkels.

Diese habe die Ergebnisse der Gespräche von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit den Automanagern zur Kenntnis genommen und begleite den Prozess "weiter konstruktiv". "Die Kanzlerin erwartet, dass die Industrie ihrer Verantwortung nachkommt. (...) Sie wird beobachten, wie sich diese ganze Geschichte entwickelt."

Am Donnerstag hatten die Hersteller nach langen Verhandlungen zugesagt, ihre finanziellen Angebote an Besitzer älterer Dieselfahrzeuge zu erweitern. Dazu können für VW und Daimler auch die bisher skeptisch beurteilten Hardware-Nachrüstungen an Motoren und Abgaseinrichtungen gehören. BMW lehnt solche Umrüstungen dagegen weiter ab, will aber ebenfalls bis zu 3000 Euro für andere "herstellerspezifische Maßnahmen" bereitstellen.

Eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums erklärte, die Frage, ob sich mit 3000 Euro pro Auto sämtliche Nachrüstkosten abdecken ließen, sei noch nicht klar: "Zum jetzigen Zeitpunkt kann man nicht sagen, was es genau kosten wird." Man gehe aber davon aus, dass in den meisten Fällen älterer Diesel weniger als 3.000 Euro nötig seien.