Die Aufsichtsbehörde zur weltweiten Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung hat dem Iran eine letzte Frist bis Februar gesetzt, um nach dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen eine wichtige Voraussetzung für Auslandsgeschäfte zu erfüllen. Der Iran habe erst eine von zehn geforderten Maßnahmen umgesetzt, erklärte die Financial Action Task Force (FATF) am Freitag in Paris.

Nach Beratungen forderte die Behörde Teheran auf, die geforderten Gesetze bis Februar zu verabschieden. Das iranische Parlament hatte vor knapp zwei Wochen ein Gesetz gegen Terrorfinanzierung verabschiedet. Dieses und weitere Gesetze sind die Voraussetzung dafür, dass die Islamische Republik endgültig von einer schwarzen Liste der FATF gestrichen wird und der UNO-Konvention gegen die Finanzierung von Terrorismus beitreten kann.

Die Mitgliedstaaten der FATF begrüßten das neue Gesetz und verlängerten die Aussetzung von Strafmaßnahmen gegen Teheran. Gleichwohl hätten sie jedoch ihre "Enttäuschung" darüber zum Ausdruck gebracht, dass der Großteil ihres geforderten "Aktionsplans" noch offen sei, sagte US-Vizefinanzminister Marshall Billingslea. "Wir erwarten, dass sie alle diese Maßnahmen bis Februar verabschieden", fügte der derzeitige FATF-Präsident hinzu.

Das iranische Außenministerium begrüßte die weitere Aussetzung der Strafmaßnahmen gegen Teheran und forderte die FATF auf, "politischem Druck" standzuhalten. Die Organisation mit Sitz in Paris wurde 1989 von den sieben führenden Industriestaaten (G-7) gegründet.

Atomabkommen

Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland hatten 2015 mit dem Iran das internationale Atomabkommen geschlossen. Dieses verpflichtet Teheran, seine Urananreicherung drastisch herunterzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen die Strafmaßnahmen gegen das Land schrittweise aufgehoben werden.

US-Präsident Donald Trump gab im Mai den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen bekannt und setzte die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran wieder in Kraft. In einer zweiten Phase ab November soll auch der für den Iran lebenswichtige Energiesektor von Strafmaßnahmen betroffen sein. Teheran soll dann auch kein Erdöl mehr exportieren dürfen.

Trump fordert ein neues, umfassenderes Abkommen mit dem Iran. Die verbliebenen Vertragspartner, darunter auch Deutschland, bemühen sich dagegen darum, die Vereinbarung zu retten. Die Zusammenarbeit mit der FATF ist eine wichtige Voraussetzung für internationale Finanztransaktionen und damit für Geschäfte mit dem Iran.