Zwar herrsche derzeit Hochkonjunktur, gleichzeitig seien die Betriebe aber auf der Suche nach Fachkräften. Die Mittel für Integration in ihrem Ressort werden von 10 auf 20 Millionen Euro aufgestockt, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) nach dem Ministerrat.

Oberste Priorität habe die Lehre, so Schramböck. Derzeit gebe es 12.000 offene Lehrstellen und 10.000 junge Menschen in überbetrieblicher Ausbildung. Auch verwies sie heute, Mittwoch, auf die 10.000 Asylberechtigten unter 25 Jahren ohne Job. Es gebe daher ein Potenzial von 20.000 Personen, die nicht in Betrieben seien. Schramböck will daher gegensteuern und Unternehmen mit diesen jungen Menschen zusammenbringen. Der Topf für Integration soll auf 20 Mio. Euro aufgestockt werden für Maßnahmen wie Deutschkurse, Mathematikunterricht und sonstige Integrationstätigkeiten. "Die Betroffenen sollen Zukunftschancen haben. Wir wollen diesen potenziellen Arbeitskräften alle Möglichkeiten geben."

"Freue mich auf zusätzliche Ideen der Sozialpartner"

Schramböck sprach von einem dreistufigen Prozess. Zunächst gelte es, die Fachkräfte im Inland auszubilden, im weiteren Schritt auf EU-Ebene und dann international nach Experten zu suchen. Auch nahm sie die Wirtschaft in die Pflicht, mehr Lehrlinge auszubilden.

"Ich freue mich auf zusätzliche Ideen der Sozialpartner. Unsere Aufgabe ist es auch, dass es nicht nur monetäre Maßnahmen sind, sondern auch die Vernetzung der Wirtschaft zu verstärken", so Schramböck vor dem Job-Gipfel.

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte nach dem Ministerrat, Ziel sei es, die Arbeitslosigkeit in Österreich weiter zu senken. "Wir wollen 100.000 Arbeitslose weniger als im Vorjahr", die Zahl soll von 400.000 auf 300.000 sinken, so Kurz. Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) meinte, zu wenige würden von überbetriebliche Lehrwerkstätten in Betriebe wechseln. Auch würden die Begriffe Asyl, Migration und Zuwanderung vermischt. Der Fokus müsse auf qualifizierter Zuwanderung liegen, so Hofer.