Für den Werkzeugfachhandel ist es nicht einfach, im Wettbewerb mit den großen Playern am Heimwerkersektor zu bestehen. Gemeinsam ist es allerdings um einiges leichter. Weshalb die 3e-Gruppe mit Sitz in Linz, besser bekannt unter anderem unter den Marken "Let‘s do it" und "Bad & Co.", mittlerweile 254 selbstständige Eisen- oder Werkzeughandelsunternehmen zu ihren Mitgliedern zählt, 142 davon in Österreich mit 2500 Mitarbeitern.

Über die Zentrale, in welcher 119 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden Einkauf und Marketing organisiert. Und seit dem Frühjahr wird zentral auch das Thema Digitalisierung bearbeitet. "Der Let‘s do it-Onlineshop wurde einem Relaunch unterzogen. Zugleich haben wir eine Kundenkarte eingeführt, die ausschließlich als App konzipiert wurde", sagt 3e-Vorstand Markus Dulle, ein gebürtiger St. Veiter. Weil es sich bei den Mitgliedern um eigenständige Betriebe handle, sei das eine Herausforderung gewesen. Bis auf drei Partner hätten aber alle mitgemacht, so Dulle. Eingesetzt werden könne die Kundenkarte online und beim stationären Einkauf.

Omni-Channel-Strategie

Der Schritt in Richtung Digitalisierung sei, so Dulle ein entscheidender, um auch künftig die Marktanteile abzusichern. "Nur wer kundenfreundliche Lösungen bietet, wird Kunden auch auf Dauer halten können", ist er überzeugt. Die Umsätze in der Heimwerkerbranche würden sich nämlich nicht großartig verändern, sondern nur zugunsten des Onlinehandels verschieben. Deshalb strebt die 3e-Gruppe die Omni-Channel-Strategie an.

Die Zukunft für 3e: Verknüpfung von stationärem Handel und online
Die Zukunft für 3e: Verknüpfung von stationärem Handel und online © 3e

Der erste stationäre Omni-Channel-Store, der Let‘s dot it-Werkzeugfachmarkt 4.0, soll im ersten Quartal 2019 in Wels in Betrieb gehen. Das Konzept dahinter: Fachberatung in Kombination mit digitalen Elementen. "Ein Virtual Shelf, das sozusagen als verlängerte Ladentheke ein Vielfaches des im Markt ausgestellten Sortiments bietet", so Dulle.

Die große Herausforderung in Zukunft: "Die typischen Heimwerker werden weniger und Beratung wird wichtiger." In Kärnten zählt 3e insgesamt sieben Mitglieder, darunter auch die Rutar GmbH, die Warmuth GmbH und Co KG und Sabitzer Expert. "Hier gibt es noch Potenzial", ist Dulle überzeugt. Insgesamt hat die 3e-Gruppe 2017 einen Umsatz von 568 Millionen Euro erwirtschaftet, 416 Millionen davon in Österreich.