Eine Reihe von Instituten müsse die deutsche Behörde inzwischen "regelmäßiger" als ohnehin, und zwar vielfach wöchentlich, über ihr Engagement am Bosporus informieren, berichtete die "Börsen-Zeitung" am Samstag.

Dabei dürfte es sich um eine kleine bis mittlere zweistellige Zahl von Banken handeln. Derzeit gehe die BaFin nicht davon aus, dass Engagements in der Türkei die Existenz eines der Institute unter ihrer Aufsicht gefährde. Von der BaFin lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Eine solche engere Überwachung nach dem Absturz der türkischen Lira käme nicht überraschend. Nach Daten der Bundesbank hatten die deutschen Geldhäuser im Juni fast 21 Milliarden Euro in der Türkei im Feuer. Dennoch zeigte sich die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), der Zusammenschluss der fünf deutschen Bankenverbände, zuletzt gelassen. Das Engagement der deutschen Institute sei überschaubar und die Lira-Schwäche kein Problem für deutsche Kreditinstitute, erklärte die DK am 10. August. Nach Angaben von Banken handelt es sich oft nur um kurzfristige Geschäfte. Ein Großteil davon sei durch Kreditversicherungen geschützt.

"Überschaubar"

Auch Commerzbank-Chef Martin Zielke bezeichnete Mitte August das Engagement seines Instituts als überschaubar. Es entspreche nur 0,6 Prozent des Geschäftsvolumens (Exposure at Default), sagte Zielke im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Per Ende Juni betrug das Türkei-Engagement des Instituts 2,5 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen würden Volkswirtschaften wie die Türkei eng beobachtet, erklärte die Commerzbank im Halbjahresbericht.

Viele türkische Unternehmen haben Kredite in Dollar oder Euro aufgenommen. Den Banken drohen daher durch die Abwertung der türkischen Lira zunächst keine Währungsverluste. Allerdings wird es für die Firmen schwieriger, ihre Kredite zurückzuzahlen.