Ungebrochen hoch war bei den neugründungen im ersten Halbjahr  dabei der Frauenanteil: 44,5 Prozent der Firmen wurden von Frauen ins Leben gerufen.

Selbstständige Personenbetreuer sind in die Zahlen nicht eingerechnet. Die meisten Gründungen gab es im Gewerbe und Handwerk (rund 43 Prozent), gefolgt vom Handel (25 Prozent). Am dritthäufigsten wurden Firmen im Bereich Information und Consulting gegründet. Gegründet wurden vor allem Einzelunternehmen (76,2 Prozent). Gründungen von Start-ups lagen im ersten Halbjahr bei etwa ein bis drei Prozent, wie Elisabeth Zehetner-Piewald, Bundesgeschäftsführerin des Gründerservice der Wirtschaftskammer (WKÖ), gegenüber der APA erklärte.

"Eigener Chef sein" als ein Hauptmotiv

Die Hauptmotive für eine Gründung blieben dabei, verglichen mit den Jahren zuvor, unverändert. Für die Mehrheit (70 Prozent) war die flexible Gestaltung von Arbeits- und Lebenszeit ausschlaggebend. 69 Prozent wollten "ihr eigener Chef sein". Rund fünf Prozent der Gründer kam aus der Arbeitslosigkeit, etwa die Hälfte (51 Prozent) brachte Erfahrung aus einem Angestelltenverhältnis mit. Der Anteil jener, die aus der Ausbildung ein Unternehmen ins Leben gerufen haben, hat sich dabei leicht erhöht. Selbstständigkeit als Berufsalternative würde demnach hierzulande langsam aber sicher greifen, freute sich Zehetner-Piewald.

Obwohl das Klima für Gründungen hierzulande durchaus recht gut sei, stünden Gründer immer noch vor einigen Hürden, bedauerte sie. Neben der Frage der Finanzierung ihrer Firmengründung wurden für rund ein Viertel der Befragten vor allem bürokratische Hürden, wie das Warten auf die UID-Nummer (Umsatzsteuer-Identifikationsnummer), zum Problem. Bei etwa 30 Prozent würde dies immer noch etwa ein Monat dauern. Zehetner-Piewald wünscht sich hier eine schnellere und einfachere Vergabe. Immerhin wurden heuer rund 2,4 Arbeitsplätze pro Gründung geschaffen, zudem seien Unternehmensgründungen ein wichtiger Innovationsmotor, erklärte sie.