Seit der Bund im Frühjahr 2017 alle Förderzusagen für das Kärntner Gründerzentrum stoppte, wird an der Neuausrichtung von „build!“gearbeitet. Am Mittwoch wurde bekannt, wer diesen Neustart verantworten soll: Robert Gfrerer, bisher CEO von Ortner Reinraumtechnik, wird als bestgeeigneter aus 56 Kandidaten mit 1. September zum Geschäftsführer von „build!“ bestellt. Dort sollen künftig alle Start-up-Aktivitäten im Land vereint werden, so Technologiereferentin Gaby Schaunig, die  künftig innovationsgetriebe Ausschreibungen forcieren will: „Es wird eine Anlaufstelle für Start-ups geben.“

Die Vernetzung mit ähnlichen Einrichtungen steht ebenfalls auf der Agenda – so werden „build!“ und „Science Park Graz“ eigentumsrechtlich verschränkt, indem zwei jeweilige Eigentümer (Babeg bzw. TU Graz) je ein Prozent ihrer Anteile abgeben.

Der Kleinkirchheimer Gfrerer (50) legt sich die Latte hoch: Er will die Kärntner Gründerszene „europa- und weltweit“ sichtbar machen. Man solle künftig „am Süden Österreichs nicht mehr vorbeikommen“, Kärnten müsse zu einem Magneten für Start-ups und grenzüberschreitende Kooperationen forciert werden. Gfrerer will das Kärntner Gründerzentrum mit Standorten in Klagenfurt und Villach als „Katalysator und Turbo“ im Alpen-Adria-Raum etablieren. Eine Million Euro aus Landesmitteln steht „build!“ pro Jahr zur Verfügung.

"build! gehört zu 45 Prozent der Babeg, zu 30 der Uni, zu 15 der FH, je 5 Prozent halten die Städte klagenfurt und Villach. Martin Hitz, Dekan der Technischen Fakultät, lobt die bisherigen Erfolge von "build!", allen voran das Start-up Bitmovin - der Videoinfrastruktur-Spezialist ist mittlerweile weltweit erfolgreich und ging aus dem Inkubator hervor.

Babeg-Chef Hans Schönegger ist überzeugt, dass "build!" nach der nächsten Ausschreibung des Bundes wieder zu den geförderten Zentren für Gründer gehören werde. Die Wahl Gfrerers begrüßt Schönegger: "Wir hatten bisher kaum Verbindungen zur industrie. Gfrerer kennt die Sprache der Unternehmen." Zehn Jahre - von 2014 bis 2014 - leitete Gfrerer den Cluster "Human.Technology Styria" und verfügt über gute Kontakte zur Wissenschaft.