Es ist ein Mammutprojekt. Chinas Initiative zur Entwicklung einer "Neuen Seidenstraße" umfasst rund 65 Länder mit etwa 70 Prozent der Weltbevölkerung. Die ehrgeizigen Planer winken mit Hunderten Milliarden US-Dollar an Investitionen. Es geht um den Bau eines modernen Verbindungsnetzes mit neuen Wirtschaftskorridoren entlang der mythischen antiken Handelsrouten, die Asien, Afrika und Europa über Land und See verbunden haben.

Wo einst Seide, Gewürze, Tee, Porzellan, Gold und Silber gehandelt wurden, sollen künftig Hochgeschwindigkeitszüge und Frachtwaggons rollen, Öl und Gas durch neue Pipelines fließen, Straßen und Häfen entstehen und sich Unternehmen ansiedeln.

Volumen von 900 Milliarden Euro

Die Zahlen machen schwindelig. 900 Projekte mit einem Volumen von rund 900 Milliarden Euro sind für die ehrgeizige Initiative identifiziert. Insgesamt ist es Chinas Ziel, dass vier Billionen US-Dollar für Wirtschaftskorridore entlang der antiken Handelsstraßen investiert werden.

In Europa stehen zwei Regionen im Fokus: Mitteleuropa sowie der Mittelmeerraum. Prominente Projekte sind die Übernahme des Hafens von Piräus und der Bau der Eisenbahn zwischen Belgrad und Budapest. Auch die bereits bestehenden Güterzugverbindungen von China bis zum großen europäischen Binnenhafen Duisburg.

Der chinesische Botschafter in Wien, Li Xiaosi, betonte im Mai, dass das Projekt auch für Österreich offen sei.

Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien und Andreas Matthä, Chef der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) waren gemeinsam auf Wirtschaftsmission in China, um die Rolle Österreichs am chinesischen Jahrhundertprojekt Projekt Seidenstraße zu stärken. Heute wollen sie in einer Pressekonferenz aufzeigen, "welche Maßnahmen Österreich setzen muss, damit die Wirtschaft rasch vom Jahrhundertprojekt profitieren kann".