Im Februar habe das Königreich die Förderung im Schnitt um 263.300 Barrel (je 159 Liter) pro Tag auf 10,011 Mio. Barrel/Tag ausgeweitet, geht aus dem neuen Monatsbericht der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) hervor.

Im Jänner hatte Saudi-Arabien als Vorreiter einer beschlossenen Förderkürzung der OPEC gemeinsam mit anderen wichtigen Ölstaaten die Produktion noch auf täglich 9,8 Mio. Fass gesenkt. Das Ölland am Persischen Golf drosselte zunächst die Produktion stärker als ursprünglich vereinbart und glich damit Defizite anderer Ölnationen bei der vereinbarten Kürzung aus.

Die Ölpreise reagierten mit Verlusten auf die neuen Produktionsdaten aus Saudi-Arabien. Nachdem die Notierungen am Vormittag noch zu einer Erholung angesetzt hatten, zeigte sich am frühen Nachmittag ein völlig anderes Bild: Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai fiel zuletzt um 59 Cent auf 50,76 US-Dollar (47,6 Euro). Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im April sank um 68 Cent auf 47,72 Dollar.

Unzufrieden mit vereinbarten Kürzungen

Zuletzt hatte sich Saudi-Ölminister Khalid Al-Falih unzufrieden mit der Umsetzung der vereinbarten Förderkürzung gezeigt. Sein Land werde nicht unbegrenzt die Lasten der Produktionskürzung tragen. Auch andere Staaten, die sich Ende 2016 an dem historischen Schulterschluss zur Eindämmung des Überangebots auf dem Ölmarkt und zur Stabilisierung der Ölpreise zusammengeschlossen haben, müssten ihre Zusagen umsetzen. Khalid Al-Falih nannte unter anderem Russland und den Irak.

Zum Wochenstart hatten sich die Ölpreise zunächst stabilisiert und zuletzt sogar zu einer leichten Erholung angesetzt. Vorige Woche hatte die Sorge vor einem zu hohen Angebot die Preise im Verlauf dreier Handelstage um ein Zehntel einbrechen lassen.

Die Öl-Lagerbestände steigen laut OPEC trotz der Einigung der Ölförderer auf eine Obergrenze weiter an. Die Bestände lagen im Jänner in den Industriestaaten um 278 Millionen Barrel über dem Fünf-Jahres-Schnitt. Die Förderdrosselung habe aber zweifelsohne die Preise gestützt, hieß es weiter im Monatsbericht. Die Mitgliedsstaaten hatten sich auf die erste Fördergrenze seit acht Jahren geeinigt. Die Länder hielten sich zunehmend an ihre Zusagen. Auch Russland und zehn weitere Förderländer, die nicht der OPEC angehören, beteiligen sich an den Kürzungen.

Zugleich schraubte die OPEC aber ihre Prognose für die Förderung in den Ländern, die nicht Teil der OPEC sind, nach oben. Vor allem in den USA werde verstärkt Schieferöl gefördert. Die Branche verzeichnet dank der jüngsten Preisanstiege einen Aufschwung.