Die Netzgesellschaft des Kärntner Energieversorger Kelag, Kärnten Netz,  tauscht bis zum Jahr 2024 insgesamt 300.000 Stromzähler in Kärnten gegen elektronische "Smart Meter" aus. Insgesamt werden 140 Mio. Euro in das Projekt investiert.

Es werde ab sofort damit begonnen, die Stromzähler in öffentlichen Gebäuden zu tauschen: "Im dritten Quartal werden dann die ersten Smart Meter in Privathaushalten installiert." Die neuen Zähler speichern alle 15 Minuten den Stromverbrauch, die Kunden können dann online oder über eine Smartphone-App den Tagesverbrauch abrufen. Auf Wunsch werden auch die Viertelstunden-Werte übermittelt. Die Zählerstände müssen mit den neuen Geräten auch nicht mehr an Ort und Stelle abgelesen werden.

60.000 pro Jahr

Geplant ist, dass in den ersten vier Jahren rund 60.000 Zähler pro Jahr gewechselt werden. "Zu diesem Zweck nimmt die Kelag 30 zusätzliche Elektrotechniker auf", sagte Kelag-Vorstand Manfred Freitag. Insgesamt werden etwa 120 Mitarbeiter der Kärnten Netz GmbH mit dem Tauschen der Zähler und mit Arbeiten im Hintergrund beschäftigt sein. Bevor ein Zähler ausgewechselt wird, erhält jeder Haushalt ein Schreiben mit allgemeinen Informationen und einem Terminvorschlag, die Arbeit selbst dauert etwa eine halbe Stunde lang.

Neben dem täglichen Überblick über den Verbrauch soll es laut Kelag auch einfacher werden, die Abrechnung bei Eigentümer- oder Mieterwechseln zu gestalten. Die neuen Zähler sollen aber keinen Einfluss auf den Ablauf bei Stromabschaltungen wegen nicht bezahlter Rechnungen haben, sagte Freitag: "Die Sorge, dass wir nun per Knopfdruck den Strom abschalten, sobald eine Rechnung nicht gezahlt wird, ist unbegründet. Unser Mahnsystem bleibt wie gehabt, im Extremfall dauert es mindestens fünf, sechs Monate bis es tatsächlich zu einer Abschaltung kommt."

"Keine zusätzlichen Kosten"

Laut Gesetz haben die Kunden die Möglichkeit, die Installation eines "Smart Meters" abzulehnen. In diesem Fall wird ein elektronischer Standardzähler ohne Smart-Meter-Funktion installiert, die Speicherung und Auslesung der Zählerstände ist bei diesen Geräten deaktiviert. Zusätzliche Kosten durch den Zählertausch sollen für die Kunden nicht entstehen.