Die Vogue spricht von "legeren-Schuh-Styles, in denen man sich selbstbewusst frei fühlt": Holz-Clogs feiern laut der Modezeitschrift gerade "ihre große Rückkehr in den Mode-Olymp". Hermès und Stella McCartney, Chloé und Gucci bringen Modelle auf den Markt. Von dem Revival profitiert auch die Schuhmanufaktur Woody aus Sittersdorf (Bezirk Völkermarkt in Kärnten). Womöglich hat sie ihn selbst angefacht.

Nicht erst, seit Designerin Vivienne Westwood mit Woody-Fellclogs über den Laufsteg gegangen ist, kennt man das 40-Mitarbeiter-Unternehmen als Trendmarke mit Tradition, als Designlabel mit Bodenhaftung, als internationales Kärntner Produkt. Zwei internationale Designerinnen kreieren gerade neue Woody-Fellmuster.

1922 wurde Woody gegründet. Die bald 100 Jahre Unternehmsgeschichte sind für Geschäftsführer Gerhard Piroutz und seinen Sohn Sandro Piroutz (20) kein Hemmschuh. Woody produziert 38.000 Paar Schuhe im Jahr. Nicht nur Clogs, sondern auch auch Sandalen, Pantoletten, Stiefel und - Sneakes, die "Woody Wood Walkers". 120 verschiedene Modelle: alle mit biegsamer Sohle bzw. Fußbett aus Holz, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt. "Wir arbeiten mit den beiden österreichischen Lieferanten Fischer Holz aus Oberwart und Wagner aus Ried im Innkreis zusammen", sagt Piroutz. Auch vegane Woody-Holzschuhe sind im Angebot: aus Jeansstoff oder veganem Recyclingfilz.

Die Manufaktur wächst: Bei Woody ist alles handgemacht.
Die Manufaktur wächst: Bei Woody ist alles handgemacht. © Woody/KK

Österreich, Deutschland und die Schweiz sind die Hauptmärkte. Die Pandemie hat Sandro Piroutz genützt, um den Online-Shop größer bzw. effizienter zu machen. "Die USA ist online schon unser viertgrößter Markt, obwohl wir da gar keine Werbung machen. Das wollen wir ausbauen. Außerdem haben wir die Benelux-Länder und Italien im Visier", sagt der Absolvent der HTL in Ferlach. Auch Amazon ist ein großer Kunde. Vom Umsatz erwirtschaftet Woody 65 Prozent selbst (online und über den Werksverkauf in Sittersdorf), den Rest über Händler.

© Woody/KK

Dass das Unternehmen nachhaltig gut geht, sieht man auch am Standort Sittersdorf. Woody heizt mit den eigenen Abfällen und baut über dem Holzlager gerade eine eigene Photovoltaikanlage.

Blick in die Produktion in Sittersdorf, die mit den eigenen Abfällen heizt
Blick in die Produktion in Sittersdorf, die mit den eigenen Abfällen heizt © Woody/KK