Seit 1999 wirbt sie für das österreichische Möbelhaus XXXLutz: die (fiktive) Familie Putz, die somit heuer 20-Jahr-Juniläum feiert. Die Möbelhauskette XXXLutz hat sich die Werbekampagne Familie Putz in den vergangenen 20 Jahren mit 250 verschiedenen TV-Spots und 1100 Hörfunk-Spots über 50 Millionen Euro kosten lassen. Beim Start im Jahr 1999 - damals war XXXLutz die Nummer drei am Möbelmarkt - sei die Devise "Auffallen um jeden Preis" gewesen, sagte XXXLutz-Chef Thomas Saliger am Montag in Wien. Die schrille Kampagne mit einer Familie, die im Möbelhaus wohnt, polarisiert das heimische Publikum. "Ganz Österreich liebt sie, oder hasst sie", gibt Saliger zu.

Erfunden wurde die Familie, die längst Kultstatus erreicht hat, von der Werbeagentur Demner, Merlicek & Bergmann. Sie wurde unter anderem 2004 mit dem Staatspreis Marketing ausgezeichnet. 2008 wurde die Werbung zur zweitbeliebtesten hinter der Spar-Werbung mit Mirjam Weichselbraun gekürt.

Von Beginn an dabei sind der Wiener Kabarettist und Schauspieler Hubert Wolf (51) als Papa Max, die Künstlerin und Sängerin Cecile Nordegg als Mama Linda(www.nordegg.berkh.at) und Sohn "Putzi" Stephan Bauer. Als Oma war bis 2010 Trude Fukar im Einsatz, danach übernahm die gebürtige Tschechin Zdenka Hartmann (93) diese Rolle. Seit 2009 ist Putzis Freundin Ixi – gespielt von Chiara Pisati – mit von der Partie.

Familie Putz (noch zu viert) "am Opernball"
Familie Putz (noch zu viert) "am Opernball" © XXXLutz

Der erste TV-Spot von 1999

Die Kampagne war ursprünglich für maximal ein Jahr angedacht und im Stile einer Sitcom konzipiert. Ziel war maximale Aufmerksamkeit, weil damals die TV-Werbebudgets von XXXLutz noch sehr klein waren und weit hinter Kika und Leiner zurücklagen, sagt Saliger. Ein Ende der Familie-Putz-Werbekampagne mit TV und Radio-Spots sowie Print- und Plakatwerbung ist auch nach 20 Jahren nicht absehbar. Auch die Darsteller der Werbefamilie denken nicht ans Aufhören. "Wir haben Ideen für weitere 20 Jahre", kündigt der XXXLutz-Sprecher an. Die Möbelkette wirbt auch in Tschechien mit der Familie Putz, weitere Länder in Europa könnten in den nächsten Jahren folgen. Dabei war der Einstieg nicht so gelungen. Vater Max war ein Waschlappen, Oma hörte nicht zu keppeln auf, Mama Linda war eine Spur zu vif und Sohn Putzi zu farblos. „Das Publikum mochte den Sitcom-Stil nicht, 2001 mussten wir deshalb kräftig an der Sympathieschraube drehen“, heißt es bei Demner, Merlicek und Bergmann. Die Startschwierigkeiten sind längst überwunden. Heute ist die Familie Putz „bekannter als der Bundespräsident“ und bekommt „wäschekörbeweise Fanbriefe“.

Persiflage als Marketinggag: Familie Putz als "Songcontest-Teilnehmer" anno 2003.
Persiflage als Marketinggag: Familie Putz als "Songcontest-Teilnehmer" anno 2003. © XXXLutz

Die einzelnen Spots der Serie sind so gestaltet, dass aktuelle Ereignisse oder bekannte bzw. berühmte Personen persifliert, Musicals, klassische Werke nachgespielt oder Schlager interpretiert werden, unter anderem Geschichten wie "Alice im Wunderland" oder Phänomene wie "Big Brother".

Werbe-Kinofilm-Trailer mit Max, Putzi & Co.

Was viele nicht wissen: Der Name und die Zusammensetzung der Familie stammt zum Teil von der ehemaligen Fernsehsendung Familie Petz des aus dem Kasperl bekannten Pezi (hier Putzi), nur, dass es statt eines Großvaters eine Oma gibt. Der in den Spots verwendete legendäre Satz lautet: „Oiso i find des supa“.