Das IPad wird nicht den Kellner ersetzen, der Roboter nicht den Koch. Digitalisierung in der Gastronomie bedeutet, dass sich der Gastronom durch digitale bzw. automatisierte Prozesse wieder mehr Zeit für seine ureigene Aufgabe, die Bewirtung der Gäste nehmen kann.
Das Forum e-Tourismus im Rahmen der „Gast“ in Klagenfurt, veranstaltet von Fachhochschule Kärnten, Wirtschaftskammer und Kärnten Werbung, gab Einblicke, wie das gelingen kann. Christoph Veldboer, Strategie-Chef der Gastronovi GmbH, rät zu Cloud-Lösungen, auf die Chefs und Mitarbeiter allzeit zugreifen können – auch von zu Hause. Analoge Küchenbons? „Das macht man nicht mehr“, so Veldboer. Kalukulation, Speisekarte – alles geht online.
Franz Huditz, Geschäftsführer der Wörthersee Schifffahrt und Chef der Villa Lido in Klagenfurt, hat vor einem Jahr ein Online-Reservierungssystem eingeführt. „Zuerst war es viel Arbeit. Jetzt spart es Zeit“, so Huditz.

Digitalisierung schützt vor "No Show Tables"


Noch einen Schritt weiter ist Peter Gries gegangen. Der gebürtige Münchner betreibt in der Grazer Innenstadt das Lokal Burger Factory.
Im Dezember hat Gries eine Reservierungs-Kaution von zehn Euro pro Gast eingeführt: als Stornogebühr, falls der Gast nicht kommt und Gries dann mit einem „No Show Table“, einem leeren Tisch ohne Umsatz, aber dafür mit hohen Wareneinsatz- und Personalkosten da steht. Reservieren kann man seitdem nur noch online. Das Geld wird dann von der Rechnung abgezogen oder zurückgezahlt, wenn der Gast rechtzeitig absagt. Die Sache sei „positiv“ aufgenommen worden, die Tische sind voll.
Wo der kulinarische Wegweiser 2.0 hingeht, das deklinierte Moderator Uwe Sommersguter (Kleine Zeitung) auch mit Gerold Schober (Genussland Kärnten) und Martin Stromberger (FH Kärnten) durch.
Doch bei allem Appetit auf Automatisierung gilt, was Franz Huditz anmerkte: „Herzlichkeit wird man nicht digitalisieren können.“