Im Zusammenhang mit einem der größten Geldwäschefälle der Geschichte haben deutsche Ermittler Immobilien und Geld im Wert von 50 Millionen Euro beschlagnahmt. Der Fall steht im Zusammenhang mit der "Russian Laundromat"-Affäre, bei der knapp 18 Milliarden Euro) aus Russland über Banken in Lettland und Moldau ins Ausland verschoben worden sein sollen.

Drei Beschuldigte

Das teilten die Staatsanwaltschaft München I und deutsches Bundeskriminalamt (BKA) am Mittwoch mit. Im Münchner Verfahren geht es um drei Beschuldigte, die in Deutschland vier Immobilien in Bayern und Hessen im Wert von 40 Millionen Euro besitzen. Nationalität, Geschlecht und Alter der Verdächtigen nannten die Behörden nicht. "Wir ermitteln noch", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, deswegen würden keine weiteren Einzelheiten veröffentlicht. Einer der drei ist in München ansässig.

"Russian Laundromat"  - zu Deutsch der "russische Waschsalon" - gilt als mutmaßlich größte Geldwäscheoperation der Geschichte. Öffentlich gemacht worden war der Skandal 2014 durch das Recherchenetzwerk OCCRP. Eine zentrale Figur der Gruppe soll ein leitender Manager der lettischen Bank Trasta Komercbanka (TKB) gewesen sein, die 2016 wegen langjähriger krimineller Geschäfte von der Bankenaufsicht in Riga abgewickelt worden war.

Immobilien und Luxusgüter

Das Geschäftsmodell war kompliziert: Bei aufwendigen Scheingeschäften zwischen eigens gegründeten Briefkastenfirmen wurden fiktive Kredite nicht zurückgezahlt. Die Bürgen der fiktiven Scheinkredite jedoch waren echt - laut OCRRP waren sie Teil des "Waschsalons" und überwiesen die angeblich ausstehenden Gelder auf Konten in Moldau. Von dort aus wurden diese dann nach Lettland und damit in die EU transferiert. Und in der EU kauften die Beteiligten mit dem Geld Immobilien, Luxusgüter und andere Dinge. Nach den OCCRP-Recherchen floss russisches Schwarzgeld an weltweit mehr als 5000 Firmen in knapp 100 Ländern.

Zahlungsströme auch nach Österreich

Gewisse Zahlungsströme hat es auch nach Österreich gegeben: Hier war im Zuge von Recherchen vor zwei Jahren davon ausgegangen worden, dass von involvierten Personen Geld nach Österreich geflossen ist, mit dem dann private Einkäufe getätigt worden sein sollen.