Günther Fielmann zieht sich zunehmend aus dem Vorstand der von ihm gegründeten Optikerkette zurück. Der 79-Jährige überträgt nun auch die Verantwortung für die Unternehmensstrategie auf seinen 29 Jahre alten Sohn Marc Fielmann.

Günther Fielmann hat dem Aufsichtsrat angeboten, seine Bezüge auf den symbolischen Betrag von einem Euro zu reduzieren. Außerdem werde Personalvorstand Stefan Thies seinen Ende Juni auslaufenden Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern.

Die Übergabe der Macht an seinen Sohn hatte der Senior bereits vor acht Jahren eingeleitet und ihm seither schrittweise mehr Verantwortung in dem Unternehmen mit europaweit 20.000 Mitarbeitern übergeben. Seit April vergangenen Jahres führen Vater und Sohn die Geschäfte gemeinsam als Doppelspitze. Marc Fielmann war bislang bereits für das Tagesgeschäft zuständig.

Provokative Werbeaktionen

Der 1939 bei Rendsburg geborene Günther Fielmann eröffnete sein erstes Optikergeschäft 1972 in Cuxhaven. Mit der Idee, günstige Brillen in ganz Deutschland anzubieten, begann sein Aufstieg bis zum Marktführer - lange bevor Konkurrenten ihm folgten. Dabei legte sich Fielmann mit seinen oft als provokativ empfundenen Werbeaktionen mit der gesamten Brillenbranche an.

Brillenverkauf legt zu

Der seit der Firmengründung an der Spitze stehende Patriarch ist dafür bekannt, dass er selten über seine Pläne spricht. Der Brillenverkauf legt kontinuierlich zu, zuletzt auf 8,1 Millionen Stück.

2017 machte Fielmann einen Konzernumsatz von 1,4 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss lag bei 173 Millionen Euro. Zuletzt betrieb Fielmann europaweit 736 Filialen in 13 Ländern. Knapp 72 Prozent der Firmenanteile kontrolliert die Familie, der Rest ist breit gestreut.