"Wir werden mit 1. Mai eine umfangreiche TV-Kampagne auf  österreichischen Fernsehkanälen  beginnen - mit 660 TV-Spots im Mai", kündigte am Mittwoch Kärnten-Werbung-Chef Christian Kresse an.  Darauf werde eine Radiokampagne mit 1200 Radiospots folgen, sowie Print- und Onlinekampagnen. In dieser ersten Phase würde die Kärnten Werbung in Kooperation mit den Tourismusregionen zwei Millionen Euro bis Anfang Juni aufwenden.

Motto "Vorfreude auf Kärnten"

Das Thema der Werbung werde "Vorfreude auf Kärnten" lauten, man wolle vor allem die Themen Radfahren, Wandern und Familie bewerben, so Kresse. In den Jahren bisher habe das Verhältnis bei den Urlaubern 40 Prozent Inlandsgäste und  60 Prozent Auslandsgäste betragen, Letztere fallen wegen der Grenzsperren aus.  "Wir wollen die Österreicher motivieren, die Angebote in Kärnten zu nutzen.

"Es wird 2020 keine Gewinner geben"

"Die gute Nachfrage stimmt positiv, wir werden Kärnten auch als sichereres Bundesland bewerben", betonte Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig. Europaweit müsse der Tourismus mit einem Einbruch bei Nächtigungen von 30 bis 50 Prozent rechnen. Es seien lange anhaltende Probleme der Tourismuswirtschaft zu erwarten wegen des allgemeinen Kaufkraftverlusts, der Absage von Großveranstaltungen sowie vor allem der  Reisewarnungen. "Wir reden von Schadensbegrenzung, es wird 2020 keine Gewinner  im Kärntner Tourismus geben." Die Märzzahlen mit minus 58 Prozent bei den Nächtigungen in Kärnten hätten einen Vorgeschmack geboten. "Wir wollen aber  auf erste positive Zeichen aufbauen, wenn ab 15. Mai die Gastronomie und ab 29. Mai die Hotels und Bäder öffnen können", so Schuschnig.

Recoveryplan für Betriebe

"Wir schnüren Recoveryplan für die Betriebe, welche Maßnahmen sie treffen müssen", kündigte Schuschnig ferner an.  Dazu würden ab 1. Mai Webinare Informationen vermitteln. "Wir sichern auch die Liquidität in Tourismusorganisationen, die 50 bis 70 Prozent Erlösausfall haben, indem wir den Abrechnungszeitraum für Tourismusabgabe auf fünf Jahre erstrecken", erklärte Schuschnig. Bisher gebe es rund 100 Anträge auf Stundungen, seit 17 März gebe es auch keine Vorschreibungen mehr. Die Leuchtturmmittel von einer Million Euro würden heuer für Covid-19-Maßnahmen aufgewendet.

Tourismussprecher Helmut Hinterleitner betonte die Notwendigkeit der Reisefreiheit im Tourismus. Die Bundesregierung möge weitere Impulse setzen mit Maßnahmen für Sicherheit und für Unterstützung der Branche, sowie zur Öffnung der Grenzen.

Darmann: Helfen statt Werbeschlacht

Der Kärntner FPÖ-Obmann Gernot Darmann hält das Retten von Tourismusbetrieben für wichtiger, als Werbekampagnen. Besser angelegt ist dieses Geld, wenn man es direkt den Unternehmen gibt, damit sie überleben können“, so Darmann in einer Aussendung. Es wäre vernünftig, wenn sich die österreichischen Bundesländer keinen teuren Werbewettkampf um den österreichischen Gast liefern. Hier vermisst Darmann auch eine ordnende Rolle der Bundesregierung.  Darmann: „Die Regierung hat dafür zu sorgen, dass es keine innerösterreichische Werbeschlacht der Bundesländer um einheimische Urlauber in Zeiten gibt, in denen es gilt, zusammenzustehen.“