Easy Invest - das klingt erst einmal gar nicht easy, sondern wie der hundertste Begriff für ein kompliziertes Anlageprodukt. Aber wenn es das nicht ist, was ist es dann? Easy Invest ist ein Start-up aus Villach, dass die beiden studierten Betriebswirte Alexander Ertl (45) und Viktor Walker (52), bisher tätig in gut bezahlen Angestellten- bzw. Managerjobs, 2022 gegründet haben. Die beiden Freunde interessieren sich nicht nur beruflich, sondern auch privat für Geld, sind als Privatanleger seit Jahren im Wertpapiergeschäft. "Geld war uns immer wichtig." So sagen sie selbst. "Aber uns hat immer geärgert, dass Fonds und die Banken die Hälfte der Rendite abziehen. Und die andere Hälfte von Kapitalertragssteuer und Inflation aufgefressen wird."

Ihr Anlegerfrust über Renditefresser und ihr großes Wissen, das sie sich über die Jahre angeeignet haben, hat sie zur Gründung von Easy Invest veranlasst. Es funktioniert auf Basis eines Abonnements auf einer App zum Preis von monatlich 20 Euro. "Und zeigt dir einen Weg, wie du dich mit minimalen Kosten und einem überschaubaren Risiko an den 1600 besten Unternehmen auf der ganzen Welt beteiligen kannst. Mit Easy Invest erreichst du bessere Ergebnisse als 90 Prozent aller Anleger und kannst währenddessen dein Leben - Familie, Gesundheit, Hobbies -  genießen." Easy Invest ist mit seinen Kunden per Du. Ein Ausstieg aus dem Abo ist jederzeit möglich.

Voraussetzung ist, dass der Kunde oder die Kundin bei einer Wertpapierbank eigener Wahl ein Konto auf seinen oder ihren Namen anlegt. In weiterer Folge brauche man nicht viel mehr Kompetenz als fürs E-Banking, beteuern Ertl und Walker. Easy Invest sorgt für finanzielle Bildung bzw. Begleitung, die aber keineswegs aus den privaten Meinungen der Gründer gespeist wird, sondern, die ein mechanisches, professionelles Modell unterlegt hat: das Trendfolge-Zeitreihen-Momentum-Modell.

Wann man aus Aktien rausgehen soll

Damit gibt Easy Invest über die App Handlungsempfehlungen, etwa dafür, wann man Aktien in Cash umschichten sollte, wann man umschichten sollte. Wohl gemerkt: sollte. Agieren bzw. entscheiden muss der Kunde selbst. Und Easy Invest weiß auch nicht, wie viel bzw. was der Kunde an Wertpapieren hält. Ein Umstieg sei im Durchschnitt einmal pro Jahr notwendig.

Ein vergleichbares Produkt gebe es bisher nur in Übersee - aber auch dort nur für Großanleger.

Ein Tipp, den Ertl und Walker allen - nicht nur ihren eigenen Kunden geben: "Wertpapierhandel ist wie dem Gras beim Wachsen zusehen. Man muss aushalten, nicht viel zu tun, keine Emotion walten lassen. Es gilt eben nicht: Je mehr du tust, desto mehr kriegst du."