"Wir werden täglich mit Informationen überschüttet. Mit dem HeadlineHunter haben wir ein Instrument entwickelt, das die Nachrichten nach Glaubwürdigkeit und Gewicht der Quelle reiht“, stellen Christoph Knes und Günther Fliedl ihre Entwicklung vor. „Die künstliche Intelligenz des HeadlineHunters soll Menschen und Unternehmen dabei unterstützen, die Datenvielfalt besser zu beherrschen und damit fundierte Entscheidungen zu treffen. Den Algorithmus dafür haben wir sechs Jahre lang entwickelt“, erklären Knes und Fliedl, die gerade dabei sind, für den HeadlineHunter das Start-up „Neptun“ aufzustellen.

Der Student und der Professor

Es ist kein alltägliches Gründer-Duo: Knes ist 26, hat an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt das Informatik-Studium absolviert und arbeitet an seiner Dissertation zum Doktor der technischen Wissenschaften. Der erfahrene Computerlinguistiker Fliedl, 64, lehrt ebendort am Institut für angewandte Informatik als außerordentlicher Universitätsprofessor. Der Tiroler, der in Innsbruck und Berlin studiert hatte, hat seine wissenschaftliche Forschung an der Universität Klagenfurt speziell auf künstliche Intelligenz ausgerichtet. An Entwicklung und Unternehmensgründung mitbeteiligt ist als Dritter im Bunde der Informatiker Robert Hofmann, der als Softwareentwickler in der Privatwirtschaft tätig ist.

Aufspüren von glaubwürdigen Quellen

In der Datenlawine würden relevante Informationen häufig verspätet, mangelhaft oder unsichtbar bleiben. „Unsere Technologie deckt Meinungsmanipulation, Vorurteile oder Halbwahrheiten durch das gezielte Aufspüren von Informationen aus glaubwürdigen Quellen auf“, so Knes. „Der HeadlineHunter sorgt für Orientierung im Umgang mir regionalen und globalen Daten. Dafür sucht das System die aktuellsten Meldungen im internationalen Nachrichtenagenturen-Netz ab, gewichtet viele andere Quellen auch in sozialen Medien und übersetzt auch Arabisch oder Chinesisch“, beschreibt Fliedl.

App im Lizenzmodell

Geschäftlich wollen die Unternehmensgründer Knes, Hofmann und Fliedl mit ihrer künftigen Firma Neptun die entwickelte Softwarelösung als Web-Version oder App im Lizenzmodell Industrieunternehmen anbieten, damit diese in ihren Branchen besser informiert sind als die Konkurrenz. „Wir wollen mit unserem elaborierten Filter-Algorithmus, maßgeschneiderten Lösungen und Flexibilität punkten“, erwarten Knes und Fliedl allein schon bei Kärntens Industriebetrieben ein weites Auftragsfeld. Die künstliche Intelligenz sei an zwei Stellen präsent. Einmal im entwickelten Algorithmus und zweitens beim „Postprocessing“, den Darstellungslisten der News. Fliedl: „Am Ende auch mit Chatbots als Dialog-Lösung wie Alexa & Co. Wir sehen uns als Schnellboot.“