Nacheinander werden Namen durchgestrichen. "Kommt nicht, ließ sich entschuldigen, schwadronierte von Unabkömmlichkeit", kommentiert ein Abgeordneter die Namen der Manager und Politiker, die am Donnerstag ihr Erscheinen vor dem bayrischen Untersuchungsausschuss verweigerten. Es ist den Mitgliedern des bayrischen Landtags anzusehen: Bald reißt ihnen die Geduld. Tilo Berlin, Ex-Chef der Hypo, hat den Bogen schon überspannt. "Wenn Herr Berlin sich auf deutschem Staatsgebiet noch frei bewegen will - und das wird er wohl wollen, weil er hier Firmensitze hat - dann sollte er der nächsten Ladung folgen. Ansonsten werden wir ihn zwangsvorführen lassen", kündigt Harald Güller, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses an. Die Frage, ob man bei so wenig Kooperationsbereitschaft der Zeugen überhaupt zu einem Ergebnis kommen werde, beantwortet Güller mit einer ersten Erkenntnis: "Kurt Faltlhauser, Ex-Finanzminister, behauptete noch knapp vor dem Deal, dass die BayernLB Hypo-Anteile von der Grawe kaufen werde. Nach den Aussagen von Grawe-Chef Ederer wissen wir, dass dies nie angedacht war."