Der Geldautomatenhersteller Diebold Nixdorf kehrt nach überstandener Insolvenz am kommenden Montag an die Börse zurück. Die finanzielle Sanierung sei abgeschlossen, die neuen Aktien könnten voraussichtlich am 14. August an der New Yorker Börse gehandelt werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Aktien gehören allerdings den Gläubigern, die im Gegenzug auf einen Großteil ihrer Kredite verzichtet hatten. Die bisherigen Aktionäre verlieren alles.

In Frankfurt wird die neue Diebold-Nixdorf-Aktie nicht mehr gehandelt. Am Mittwoch kostete sie dort noch fünf Cent. Der US-Konzern Diebold hatte sich mit der 1,8 Milliarden Dollar (1,64 Milliarden Euro) schweren Übernahme des deutschen Rivalen Wincor Nixdorf vor sieben Jahren übernommen. Die Wachstumserwartungen erfüllten sich nicht, weil weltweit immer weniger mit Bargeld gezahlt wird. Diebold konnte die Schuldenlast von zuletzt mehr als 2,7 Milliarden Dollar nicht mehr bedienen. Anfang Juni hatte das Unternehmen noch 140 Millionen Dollar auf der hohen Kante, mehr als 600 Millionen wären in den folgenden Wochen fällig gewesen. Schließlich flüchtete sich Diebold Nixdorf unter den Schutz des US-Insolvenzrechts, um den Schuldenberg abzubauen.

Die Gläubiger hatten sich schon vorher darauf verständigt, gut eine halbe Milliarde Dollar frisches Geld bereitzustellen. Zum Neustart ist Diebold Nixdorf brutto noch mit 1,25 Milliarden Dollar verschuldet, die erst in fünf Jahren fällig werden. Die Nettoverschuldung liege bei rund 700 Millionen Dollar.