"Die Preise für Pauschalreisen legen gegenüber dem Vorjahr erheblich zu und sind erstmals seit langer Zeit ein wichtiger Treiber der Inflation", heißt es am Mittwoch von Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. Diese veröffentlichte nun die offiziellen Zahlen für die Inflation im April. Nach 9,2 Prozent im März stieg diese nun abermals auf 9,7 Prozent. Die endgültige Inflationsrate liegt damit knapp unter der Schnellschätzung der Statistiker vom Monatsanfang mit 9,8 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat März legten die Preise um 0,8 Prozent zu.

Zur Teuerung besonders beigetragen haben laut Thomas unter anderem "Preissprünge bei Pauschalreisen". Lebensmittel verteuerten sich fast gleich stark wie im März, die Preise für Treibstoffe und Heizöl wiesen erneut Verbilligungen zum Vorjahr auf.

"Wohnung, Wasser, Energie" treiben die Preise

Wohnung, Wasser, Energie verteuerten sich im Jahresabstand um 14,7 Prozent und blieben damit der bedeutendste Treiber der Inflation im Jahresabstand. Vor allem Gas war um zwei Drittel teurer, bei Strom fiel dank Strompreisbremsen der Anstieg geringer aus. Um fast 15 Prozent verteuerten sich auch Hotels und Gastronomie. Nahrungsmittel, deren Verteuerung derzeit im Fokus der politischen Diskussion steht, waren um 13,2 Prozent teurer als vor einem Jahr. Dieser Bereich alleine trug 1,51 Prozentpunkte zur Inflation bei, etwas weniger als noch im März.

Der Warenkorb für den täglichen Einkauf (Mikrowarenkorb) verteuerte sich um 13,8 Prozent und damit stärker als die allgemeine Inflation, der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) um 6,4 Prozent. Die Teuerung laut auf EU-Ebene harmonisiertem Verbraucherpreisindex (HVPI) lag im April 2023 bei 9,5 Prozent.

Inflation im Euroraum zieht wieder an

Die Inflation in der Eurozone hat im April wieder leicht an Kraft gewonnen und setzt die Europäische Zentralbank (EZB) weiter unter Zugzwang. Die Verbraucherpreise legten binnen Jahresfrist um 7,00 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Damit wurde eine frühere Schätzung bestätigt. Noch im März war die Teuerungsrate bei 6,9 Prozent gelegen, im Februar waren es 8,5 Prozent.

In den Staaten der Währungsunion ist dabei der Preisauftrieb unterschiedlich stark: Während in den baltischen Staaten Estland (13,2 Prozent), Lettland (15,0 Prozent) und Litauen (13,3 Prozent) sehr hohe Inflationsraten gemessen wurden, war die Teuerung in Belgien mit 3,3 Prozent vergleichsweise niedrig. Österreich weist mit 9,5 Prozent (HVPI) ebenfalls eine recht hohe Rate auf. Auch in Deutschland liegt sie mit 7,6 Prozent über dem Durchschnitt der Euro-Länder.