Lebensraum im Freien ist so etwas von angesagt. Insofern ist der Balkonbauer Leeb aus Gnesau Profiteur sowohl von Corona, also auch vom Klimawandel. 65 Millionen Euro Umsatz hat das 1906 gegründete Familienunternehmen, das Markus Leeb in vierter Generation führt, im Vorjahr erwirtschaftet. Holzbalkone machen nur noch drei bis vier Prozent davon aus. Hauptumsatzbringer sind mit 60 Prozent Alu-Balkone. Und hier wiederum vor allem mehrgeschossige Balkone, womit immer häufiger ältere Mehrfamilienhäuser nachgerüstet werden. Weiters Terrassendächer und Carports, die Leeb auf Wunsch auch mit PV-Paneelen ausstattet.

Roswitha und Markus Leeb
Roswitha und Markus Leeb © Leeb

"Unsere Solar-Kollektion wächst stark. Man kann damit Ertrag aus seinem Balkon erwirtschaften, der Balkon verdient sich quasi selbst. Und als Terrassenüberdachung spenden die Paneele Schatten – man erspart sich also die Markise. Mit rund 20 Prozent Mehrkosten muss man gegenüber einem PV-freien Balkon rechnen", berichtet Markus Leeb, der Solarenergie auch für das eigene Unternehmen nutzt.

Balkongeländer made in Gnesau: Anthrazit ist mit 80 Prozent die beliebteste Farbe
Balkongeländer made in Gnesau: Anthrazit ist mit 80 Prozent die beliebteste Farbe © Leeb

"Zwei Drittel unseres Strombedarfs decken wir bereits mit Photovoltaik und wir wollen noch eine weitere Anlage auf einer Freifläche bauen." Auch mit dem neuen Biomasse-Heizwerk ist Leeb, Arbeitgeber von 240 Mitarbeitern und Ausbildner von derzeit sechs Lehrlingen, nachhaltig aufgestellt.
70.000 Laufmeter Balkone, Zäune & Co. liefert Leeb pro Jahr aus. Die weitaus beliebteste Farbe ist Anthrazit. Geradlinigkeit bestimmt das Design. Alles wird auf Auftrag produziert. Die Saisonkurve nimmt mit dem schönen Wetter jetzt im Mai zu und flaut im Oktober wieder etwas ab.

Leeb-Mitarbeiter beim Balkoneinbau
Leeb-Mitarbeiter beim Balkoneinbau © Leeb


Die Hauptmärkte sind laut Leeb nach wie vor Österreich und Deutschland mit jeweils 40 Prozent. Gerade hat Leeb Schauräume in der Nähe von Augsburg und in der Nähe von Heidelberg eröffnet, weil "die Kunden lokale Ansprechpartner brauchen". Weitere Exportmärkte sind die Schweiz, Italien, Slowenien und die Slowakei.