In allen Bundesländern schwächte sich die Konjunktur im dritten Quartal 2022 ab. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Wifo. Für 2023 erwarten die Wirtschaftsforscher eine Stagnation der Wirtschaftsleistung.

Vor allem die Bauleistung ging im dritten Quartal kräftig zurück, nicht nur die Investitionen in den Wohnbau sanken deutlich, auch der Nicht-Wohnbau verlor an Dynamik. Ausschlaggebend ist die enorme Steigerung der Baukosten bzw. der Baupreise. Aber auch die Entwicklung der Bauproduktion lässt nach – ausgenommen Kärnten, wo sich die Bauproduktion im Jahresverlauf sogar noch beschleunigte (drittes Quartal 2022 +18,9 Prozent), in der Steiermark blieb diese vergleichsweise stabil (+12,5 Prozent).

Schwächstes Wachstum bei Beschäftigten

Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg in Kärnten gegenüber dem Vorjahresquartal nur unterdurchschnittlich (um 1,4 Prozent), in der Steiermark waren es 1,7 Prozent, bundesweit 1,9 Prozent. "Kärnten hat ein vergleichsweise geringes Beschäftigungswachstum zu verzeichnen", so Wifo-Regionalökonomin Julia Bachtrögler-Unger. Dafür sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorkrisenniveau (drittes Quartal 2019) in Kärnten deutlich stärker: bundesweit um 12,3 Prozent, in Kärnten um 18,7 Prozent, in der Steiermark um 10,7 Prozent.

Einen Spitzenwert gegenüber dem dritten Quartal 2019 – vor Corona – erzielte Kärnten in der Sachgütererzeugung, da stieg der Produktionswert um 44,7 Prozent, österreichweit ein Spitzenwert, in der Steiermark waren es 15,1 Prozent. Beide Bundesländer sind österreichweit führend beim Zuwachs im Tourismus gegenüber dem vorpandemischen dritten Quartal 2019: Plus 8,1 Prozent (Kärnten) bzw. plus 3,0 Prozent (Steiermark), im Bundesschnitt waren es -0,1 Prozent.

Wifo-Regionalökonomin Julia Bachtrögler-Unger
Wifo-Regionalökonomin Julia Bachtrögler-Unger © Foto: Alexander Müller - Fotoku/KK