Der Lakeside Park Klagenfurt und der High Tech Campus (HTC) Villach können in ihrer Bedeutung als Flaggschiffe der Wirtschaftsentwicklung wohl kaum überschätzt werden. Dennoch sei weiterhin vielen im Land nicht bewusst, dass Kärnten heute ein Technologieland ist, sagt Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer des Lakeside Park in Klagenfurt und des High Tech Campus in Villach. Vor allem der Lakeside Park platzt aus allen Nähten, Flächen im Ausmaß von gut 6000 Quadratmeter könnten sofort vermietet werden, sagt Lamprecht.

"Der Ausbau ist bereits überfällig", meint Babeg-Chef und Lakeside-Aufsichtsratschef Markus Hornböck. Vier Gebäude – die Häuser 14, 16, 17 und 18 – mit einer Gesamtfläche von 16.000 Quadratmeter sollen so rasch als möglich errichtet werden. Kostenpunkt: 48 Millionen Euro. Damit würde der Lakeside Park, heute 50.000 Quadratmeter "groß", mit einem Schlag kräftig wachsen. Hornböck hofft, dass noch in diesem Jahr die Bagger für die ersten zwei Gebäude (17 mit knapp 2000 und 14 mit knapp 4000 Quadratmeter) auffahren werden, Lamprecht ist vorsichtiger.

"Wir machen Druck, Finanzierung zu klären"

"Wir machen Druck, dass die Finanzierung geklärt wird", so Hornböck. Denn seit über einem Jahr schwelt die offene Finanzierungsfrage zwischen den Eigentümern Land Kärnten bzw. KWF und Klimaschutzministerium, die je die Hälfte der Babeg halten. Diese besitzt zwei Drittel an Lakeside und die Hälfte am HTC.

Große Ausbaupläne wälzt man auch in Villach. Das HTC soll auf die Größe des Lakesidepark wachsen, sagt Hornböck, und skizziert ein Investitionsvolumen von 200 Millionen Euro bis 2028. Während im auf Informationstechnologien fokussierten Lakeside Park bestehende und potenzielle Mieter Schlange stünden, gelte es in Villach den "Nährboden für einen Mikroelektronik-Cluster zu schaffen", so Hornböck und Lamprecht.

"Kärnten bietet viele Chancen"

Neben den Silicon Austria Labs (SAL), die das 2022 bezogene Gebäude mit Groß-Reinraum im ersten Halbjahr fertigstellen, sollen im neuen Campus auf 40.000 Quadratmeter Start-ups, Spin-offs sowie Forschungs- und Entwicklungsinstitute Platz finden.

Vorausgesetzt, die Diskussionen zwischen den Eigentümern kommen zu einem Ende und die Vorhaben werden umgesetzt. "Kärnten bietet viele Chancen", sagt Lamprecht. Und illustriert das mit einem Beispiel: "Eine Rückkehrerin aus Kanada, eine Informatikerin, zweifelte, ob sie in Kärnten überhaupt eine Aufgabe findet. Mit einem Schlag hatte sie sechs Jobangebote." Die Möglichkeiten im Bereich der Technologie würden "viel zu wenig gesehen".