Der europäische Gaspreis ist zu Beginn der Woche auf den niedrigsten Stand seit fast eineinhalb Jahren gefallen. Nachdem sich die Notierung im Verlauf der vergangenen Wochen vergleichsweise stabil gehalten hatte, fiel sie am Montag für die Lieferung im März um etwa fünf Prozent bis auf 51,38 Euro je Megawattstunde (MWh) und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang September 2021.

Ende des vergangenen Jahres war der Preis für europäisches Gas noch bei 160 Euro je MWh gelegen. Das Rekordhoch war im vergangenen Sommer bei 345 Euro je MWh erreicht worden. Damals hatte ein weitgehender Lieferstopp für Erdgas aus Russland nach Westeuropa einen Höhenflug ausgelöst.

Milder Winter entscheidend

Ein wesentlicher Grund für den fallenden Gaspreis in den vergangenen Monaten bleiben die nach wie vor vergleichsweise milden Wintertemperaturen in Europa, die den Verbrauch dämpfen. Am Markt wird erwartet, dass die Nachfrage nach Erdgas wegen des eher milden Winters auch für den Rest des Monats niedrig bleiben dürfte.

Keine Entwarnung bei den Preisen

In Deutschland haben Wirtschaft und private Verbraucher im vergangenen Jahr ihren Erdgasverbrauch um 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesenkt. Gas blieb aber mit einem Anteil von 23,8 Prozent nach zuvor 26,7 Prozent am Primärenergieverbrauch die zweitwichtigste Säule der Energieversorgung.

Was die Preise betrifft, ist es "Zukunft Gas" zufolge noch zu früh für eine Entwarnung. Die neuen schwimmenden LNG-Terminals seien zwar auch hier ein wichtiges Signal. "Wir erwarten für dieses Jahr aber erst einmal nur eine Beruhigung an den Märkten." 2022 schwankten die Großhandelspreise für alle Energierohstoffe stark und stiegen in Summe massiv. So verteuerte sich Erdgas im Jahresmittel um 178 Prozent, Steinkohle um 170 Prozent und Erdöl um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.