Ein optimistisches Bild für den heimischen Außenhandel zeichnete Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer hat für das Jahr 2023. Die vorsichtig positive Erwartungshaltung vom Vorjahr habe sich bereits im Herbst noch einmal deutlich aufgehellt. "Das Glas, mit dem wir ins Jahr starten, ist spürbar zu zwei Drittel voll", so Mahrer am Mittwoch. Er hofft, dass die Schallmauer von 200 Milliarden an Güterexporten heuer geknackt werden kann, das wäre ein "Sensationseffekt".

2022 beliefen sich die Warenausfuhren auf 192 Milliarden Euro. Zählt man auch die Dienstleistungen dazu, waren es 269 Milliarden Euro. Wobei die endgültigen Zahlen Ende Februar vorliegen, denn das am Mittwoch präsentierte Zahlenwerk ist noch nicht inflations- und währungsbereinigt. Insgesamt sind 63.200 heimische Betriebe auf den internationalen Märkten tätig.

Die großen Themen des Vorjahres waren laut Mahrer die Covid-Einschränkungen, der Rückzug aus dem russischen Markt, die unterbrochenen Lieferketten, der Arbeitskräftemangel – und vor allem das Thema Energie.

Für heuer erwarten die Firmen mit Auslandsengagement vor allem steigende Umsätze. Laut einer Umfrage der Wirtschaftskammer (WKÖ) sehen 41 Prozent ein Umsatzplus, 28 Prozent eine steigende Kapazitätsauslastung und 27 Prozent eine zunehmende Zahl an Mitarbeitern. Wobei die Mitarbeiter vor Ort die Lage oft optimistischer einschätzen würden als die Kolleginnen und Kollegen in der Zentrale.

Büro an der Elfenbeinküste

Für heuer sind Investitionen in WKÖ-Büros in Usbekistan und der Elfenbeinküste vorgesehen, temporär wird auch im japanischen Osaka anlässlich der Expo 2025 eine Niederlassung eröffnet. Künftig will sich die WKÖ noch stärker auf die Wachstumsmärkte in Südostasien und Afrika konzentrieren. Bei den Top-10-Exportmärkten für Österreich hat sich nicht viel getan. Die Nummer eins bleibt der nördliche Nachbar Deutschland. Er alleine bekam von Österreich Waren im Wert von knapp 50 Milliarden Euro. Nummer zwei, allerdings mit großem Abstand, ist Italien.