Der ehemalige Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) übernimmt ab 1. Dezember als zweiter Geschäftsführer der Graz-Köflacher-Bahn (GKB) die Leitung des Bereichs Infrastruktur. Er wird zusammen mit dem bereits bestehenden Geschäftsführer Franz Weintögl an der Spitze des Verkehrsunternehmens stehen. Klug war bisher Prokurist der GKB und setzte sich in einem Bewerbungsverfahren mit externer Personalberatung als bestgeeigneter Kandidat durch, wurde am Montag mitgeteilt.

In einer Aussendung von Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) hieß es weiter, dass in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen zum Ausbau der Eisenbahninfrastruktur anstehen würden – Stichwort Koralmbahn und Elektrifizierung der GKB. "Um die zeitgerechte und effiziente Umsetzung dieser Investitionsprojekte sicherzustellen, wurde Gerald Klug als Geschäftsführer für den Bereich Infrastruktur der GKB bestellt", so Gewessler.

Elektrifizierung

"Die Elektrifizierung der GKB ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte für die Steiermark. Bis zum Jahr 2028 soll das Netz der GKB vollständig elektrifiziert werden – die Strecke von Wettmannstätten bis Wies/Eibiswald wird bereits gleichzeitig mit der Koralmbahn elektrifiziert sein. Die Elektrifizierung der GKB bindet die Weststeiermark in den internationalen Fernverkehr ein, ermöglicht kürzere Fahrzeiten, dichtere Takte und spart rund 480.000 Tonnen CO₂ ein. Dies ist die größte Investition in die Infrastruktur in der Geschichte der GKB", unterstrich Klug.

Klug wird sich wohl auch um die angedachte Übernahme des GKB-Streckennetzes durch die ÖBB-Infrastruktur AG beschäftigen: "Dieses komplexe Integrationsprojekt soll unter Einhaltung der weiterführenden Projektziele, wie den Erhalt der regionalen Arbeitsplätze und die Wahrung der Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch der Fortbestand und der wirtschaftliche Erfolg der GKB im Absatzbereich, effizient und rasch umgesetzt werden", so Gewessler.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB waren in den vergangenen Monaten besorgt wegen der anstehenden Übernahme: Im September hatte es Betriebsversammlungen gegeben, denn Belegschaftsvertreter befürchten, dass es zu größeren Jobverlusten bei der GKB kommen könnte.