Die Ölpreise sind am Montag eingebrochen und haben ihre Talfahrt der vergangenen Woche fortgesetzt. Marktbeobachter verwiesen auf einen Pressebericht über eine mögliche Anhebung der Fördermenge durch den Ölverbund OPEC+, der die Notierungen am Nachmittag stark belastet habe. Saudi-Arabien dementierte den Bericht über eine mögliche Änderung der Förderpolitik im Ölverbund OPEC+ rasch.

"Die OPEC+ diskutiert keine Entscheidungen im Vorfeld ihrer Treffen", sagte der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman laut einer am Montag veröffentlichten Erklärung. "Die jüngste Kürzung von zwei Millionen Barrel pro Tag durch die OPEC+ gilt bis Ende 2023, und wir können bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen, um durch Produktionssenkungen Angebot und Nachfrage auszugleichen."

Preis erholte sich rasch wieder

Am Nachmittag hatte die Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" (WSJ) von einem möglichen grundlegenden Wandel der Förderpolitik des Ölverbunds OPEC+ berichtet. Das führende OPEC-Land Saudi-Arabien diskutiere demnach im Vorfeld des nächsten Treffens der OPEC+ am 4. Dezember mit anderen OPEC-Staaten eine Anhebung der Fördermenge um 500.000 Barrel pro Tag.

Die Ölpreise waren nach dem Pressebericht zunächst stark unter Druck geraten. So fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zeitweise bis auf 82,31 Dollar. Zuvor hatte ein Barrel noch über 87 Dollar gekostet. Nach dem Dementi erholte sich der Preis jedoch rasch wieder. Zuletzt kostete ein Barrel 86,11 Dollar. Ähnlich war die Entwicklung bei der US-Sorte WTI.

Politische Kluft

In der OPEC+ sind die Mitglieder des Ölkartells und andere wichtige Förderstaaten organisiert, darunter Russland. Mit einer Anhebung der Fördermenge könnte eine politische Kluft, die zuletzt zwischen den USA und Saudi-Arabien entstanden war, wieder ein Stück weit geschlossen werden, heißt es in dem Zeitungsbericht.

Zuletzt hatte die OPEC+ beschlossen, die Fördermenge ab November im Schnitt um zwei Millionen Barrel pro Tag zu senken, um die Ölpreise zu stützen. Die Entscheidung war von der US-Regierung als "kurzsichtig" und als "Fehler" kritisiert worden.

Seit Monatsbeginn um 13 Prozent verbilligt

Mit dem aktuellen Einbruch setzten die Ölpreise ihre Talfahrt fort, die bereits in der vergangenen Woche wegen wachsender Sorgen um die Weltwirtschaft und einer geringeren Nachfrage an Fahrt aufgenommen hatte. Seit Beginn des Monats hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als 13 Prozent verbilligt.