Seit 1964 ist das Bauunternehmen Porr auch in Kärnten vertreten. Und gerade in den vergangenen Jahren hat ein starkes Wachstum stattgefunden. 500 Mitarbeiter beschäftigt „die Porr“ hier mittlerweile, 45 davon sind Lehrlinge. 130 Millionen Euro werden pro Jahr umgesetzt. Und auch aktuell sind die Auftragsbücher des Bauunternehmens sehr voll. "Es gibt Infrastrukturbedarf ohne Ende im Hochbau und im Tiefbau, aber auch im Bereich der Revitalisierung", sagt Karl-Heinz Strauss, Vorstand der Porr AG.

"Die große Herausforderung ist natürlich die Zukunft, und, inwieweit man sich dem weltweiten Trend entziehen kann", sagt Robert Wuggenig, Niederlassungsleiter der Porr in Kärnten. Ein Problem, mit welchem die Wirtschaft weltweit zu kämpfen habe, sei die Lieferkettenthematik, so Strauss. Verstärkt werde diese momentan schwierige Situation durch die Zinserhöhung sowie die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise, die ein gesundes Wirtschaften fast unmöglich machen würden.

Nachhaltigkeit im Fokus

"Es ist ein Management des Unvorhergesehenen", sagt Strauss. Seit 2020 arbeite die Porr außerdem nicht mehr mit Fixpreisen sondern nur noch mit variablen. "Unser Vorteil ist auch der zentrale Einkauf, über den wir eine Einkaufsmacht haben. Immerhin vier Milliarden Euro." Von Gas sei die Porr nicht wirklich abhängig. Mehr als 30 Anlagen in Österreich seien zwar vor einigen Jahren aus umwelttechnischen Gründen auf Gas umgestellt worden, diese werden jetzt aber wieder umgerüstet, und mit Heizöl und Ähnlichem befeuert, so Strauss. Bei allen neuen Investitionen achte man auf Nachhaltigkeit.

Kritik übt der Porr-Chef an der überbordenden Bürokratie und der Länge der Verfahren in Österreich. "Wenn der Staat nicht in der Lage ist, Verfahren mit den eigenen Mitarbeitern in kurzer Zeit abzuwickeln, gibt es andere Stellen, die das können." "Es gibt genug Projekte, die am Tisch liegen, die nicht von der Stelle kommen", kritisiert auch Wuggenig.