Wer auf ein Auto mit Verbrennungsmotor angewiesen ist oder in einem schlecht isolierten Haus bzw. Wohnung mit ineffizientem Heizsystem lebt, ist von der Preisentwicklung am Energiemarkt besonders betroffen. "Wird Energie teurer, steigen in Folge auch die Preise für wichtige Güter – dieser Effekt kommt nun nach und nach in den österreichischen Haushalten an“, sagt Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Im Vergleich zum Vormonat Jänner stieg der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) um 6,6 Prozent, die allgemeine Teuerung lag mit plus 1,3 Prozent deutlich niedriger. Im Jahresvergleich wiesen die Energiepreise für österreichische Haushalte im Februar ein Plus von 27,4 Prozent auf und setzten damit ihren Trend fort.

Die Inflation nahm in diesem Zeitraum um 5,9 Prozent zu. „Die Energiepreise blieben damit weiterhin der zentrale Preistreiber. Vor allem trifft das für Treibstoffe, Erdgas, aber auch Heizöl zu, auch wenn im Jahresvergleich die Preise aller Energieträger deutlich gestiegen sind“, sagt Angerer.

Strom: extrem unterschiedliche Betroffenheit

Haushalte sind sehr unterschiedlich von Preissteigerungen bei Strom betroffen: „Noch nie waren bei Strom die verschiedenen Kundengruppen von Preissteigerungen so unterschiedlich betroffen“, betont Karina Knaus von der Energieagentur. Kunden, die einen neuen Vertrag abschließen müssen oder deren Preisgarantie abgelaufen ist, sind teilweise von massiven Mehrkosten betroffen. Auch Kunden mit „Floater“-Verträgen, bei denen die Preisgestaltung monatlich an den Großhandelsmarkt gekoppelt ist, spüren die Preissteigerungen sehr stark.

Anders stelle sich die Situation bei Kunden dar, die einen bestehenden Vertrag besitzen, erläutert Knaus. Preissteigerungen bei Kunden mit Bestandsverträgen können durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen signifikant abgefedert werden. Allerdings handelt es sich um eine Momentaufnahme, weitere Preissteigerungen werden folgen und wurden mittlerweile auch bereits von Energieversorgungsunternehmen angekündigt.

Heizöl-Tankfüllung um 1000 Euro teurer

Die Preise für Heizöl stiegen auch im Februar mit einem Plus von 9,7 Prozent wieder deutlich an. Damit lagen die Preise für Heizöl im Jahresvergleich um 48,9 Prozent höher. Eine typische Tankfüllung von 3000 Litern kostete damit im Jahresvergleich um fast 1000 Euro mehr als im Februar 2021. Auch bei den Treibstoffpreisen gab es weitere Steigerungen. Diesel kostete um 3,7 Prozent mehr als im Jänner 2022 und um 30,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Eine Tankfüllung (50 Liter) kostete damit um etwa 17 Euro mehr als im Februar 2021. Die Preise für Superbenzin stiegen im Monatsvergleich um 3,6 Prozent und lagen damit 27,7 Prozent über dem Niveau vom Februar 2021. Die Mehrkosten für eine Tankfüllung von 50 Litern lagen im Jahresvergleich bei 16 Euro. 

Auch Pellets und Brennholz teurer

Im Vergleich zum Jänner 2022 stiegen die Preise für Holzpellets im Februar um 0,9 Prozent, im Jahresvergleich waren sie um 15,5 Prozent teurer. Die Preise für Brennholz verzeichneten ein Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Februar 2021 stiegen die Preise für Brennholz um 10,6 Prozent.  

Die Haushaltspreise für Fernwärme blieben gegenüber dem Vormonat unverändert. Im Jahresvergleich lagen die Fernwärmepreise um 12,2 Prozent höher. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im Februar 2022 im Vergleich zum Jänner um 20,9 Prozent. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 65,3 Prozent über dem Wert vom Februar 2022. Die Haushaltspreise für Strom stiegen im Monatsvergleich um 8,6 %. Im Jahresvergleich lagen sie um 14,9 % höher.