Die 2G-Kontrollen im stationären Non-Food-Handel belasten die betroffenen Betriebe gleich mehrfach. Allein mit den Menschen, die derzeit keinen 2G-Nachweis liefern können, würde den Geschäften in Österreich wöchentlich rund 110 Millionen Euro an Ausgabenpotenzial entgehen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse der JKU-Professoren Christoph Teller und Ernst Gittenberger. Zudem machten die dauernden Kontrollen das Einkaufen für Kunden mit 2G-Nachweis unattraktiver.

Weiters verursachten die Nachweiskontrollen einen höheren Personalaufwand. Die Unternehmen müssten entweder mehr Personal einstellen, was zu höheren Kosten. Oder aber Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten einzelne Aufgaben vernachlässigen. Das könne wiederum zu Umsatzeinbußen führen.

Der österreichische Handelsverband bekräftigte am Freitag die Forderung nach einem Ende der 2G-Regelung im Handel. Diese solle bis spätestens 4. Februar abgeschafft werden. Man führe Gespräche mit der Bundesregierung und den Landeshauptleuten.

Widerstand wächst an

Nach dem Vorstoß von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat auch sein tiroler Amtskollege Günther Platter (ÖVP) mit Forderungen nach Lockerungen nachgelegt. Er pochte gegenüber der "TT" (Freitags-Ausgabe) darauf, den Blick auf die Intensivstationen als maßgeblich für Entscheidungen zu werten. Zudem wollte er bei Veranstaltungen "eine Erleichterung der zulässigen Personenanzahl" erreichen und die Maskenregeln in Schulen diskutieren. Doch die Regierung bremst.

Es sei jetzt - angesichts der milderen Verläufe durch die Omikron-Variante - an der Zeit, eine Diskussion über Lockerungen zu führen und diese vorzubereiten, so Platter, der schon jüngst eine Ausweitung der Sperrstunde verlangt hatte. "Wir haben uns vor langer Zeit mit der Bundesregierung beim Corona-Management darauf geeinigt, dass für uns die Belegung der Intensivstationen entscheidend ist", führte Platter ins Treffen. Mit Stand Donnerstag wurden in Tirol 22 Covid-Patienten auf einer Intensivstation betreut, "so wenige waren es das letzte Mal im Oktober des vergangenen Jahres - und das trotz absoluter Höchstwerte bei den Infektionen".

Mit scharfen Worten hat hingegen Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer die Abschaffung der Sperrstunde um 22.00 Uhr gefordert. Diese "Schnapsidee" sei zu überdenken, sagte er im Gespräch mit der APA. Wäre ein so frühes Schließen der Gastronomie und von Veranstaltungen ein "geniales Instrumentarium", dann hätten das wohl auch andere Länder eingeführt. "Aber wir sind da anscheinend die Einzigen, die zum Kontroll- und Einsperrterror neigen", so Mahrer.