Kroatien bereitet sich auf die Euro-Einführung vor, die in dem jüngsten EU-Land mit 1. Jänner 2023 angestrebt wird. Um die Währungsumstellung zu erleichtern, werden die Preise ab 5. September in beiden Währungen angegeben, sowohl in der kroatischen Kuna als auch in Euro. Die doppelte Preisauszeichnung soll im gesamten nächsten Jahr beibehalten werden, kündigte der kroatische Premier Andrej Plenković laut Medien an.

Die kroatische Regierung hat einen Gesetzesentwurf vorbereitet, der unter anderem den rechtlichen Rahmen, den Bargeldumtausch, Umstellung von Krediten und Einlagen sowie den Schutz der Verbraucher vor unzulässigen Preiserhöhungen regelt. Nach öffentlicher Diskussion soll das Gesetz in der zweiten Aprilhälfte im Parlament verabschiedet werden.

Beschluss des EU-Rats steht aus

Das Ziel sei, eine reibungslose Umstellung auf den Euro und ein effizientes Funktionieren der Wirtschaft zu gewährleisten, sagte Plenković laut Nachrichtenagentur Hina. Das gesamte nächste Jahr wird es bei Banken, der kroatischen Post und Finanzagentur Fina möglich sein, Kuna kostenlos in Euro umzutauschen. Später soll man das zeitlich unbegrenzt bei der Kroatischen Nationalbank machen können.

Der Zeitpunkt für die Euro-Einführung in Kroatien ist noch nicht fix. Zagreb strebt als Zieldatum den 1. Jänner 2023 an, dafür braucht es jedoch noch eine positive Bewertung der EU-Kommission und einen entsprechenden Beschluss des EU-Rats. Kroatien wurde zusammen mit Bulgarien im Juli 2020 in den Wechselkursmechanismus (WKM II) aufgenommen. Die Staaten müssen zwei Jahre daran teilnehmen, bevor sie den Euro einführen können.